„Mädels kreischen so lustig“

Mit einer Plastik-Spinne lehrt ein ehemaliger Geisterbahn-Mitarbeiter den Wiesn-Besuchern das Gruseln – und das völlig gratis, einfach nur so zur Gaudi.
von  Abendzeitung
Iiiiih, eine Spinne: Sofie (13) und Isfra (13) schreien sich die Lunge aus dem Leib.
Iiiiih, eine Spinne: Sofie (13) und Isfra (13) schreien sich die Lunge aus dem Leib. © Siegfried Sperl

MÜNCHEN - Mit einer Plastik-Spinne lehrt ein ehemaliger Geisterbahn-Mitarbeiter den Wiesn-Besuchern das Gruseln – und das völlig gratis, einfach nur so zur Gaudi.

AZ: Herr Mioc, Sie erschrecken Wiesn-Besucher mit einer riesigen Plastik-Spinne. Aber warum nur Frauen?

PETER MIOC: Da habe ich mehr Spaß, Mädels kannst du leichter erschrecken, die kreischen immer so lustig. Ein paar sind sogar mal vor Schreck umgefallen. Außerdem will ich keinen Rowdy erschrecken, der dann meine Spinne runterreißt.

Darum geht’s Ihnen: Angst und Schrecken verbreiten?

Ja. Ich habe es sogar schon im Gefühl, wer besonders laut schreien wird. Das sehe ich schon von weitem.

Sie machen sich ja richtig Gedanken da oben auf Ihrem Balkon...

Klar. Das ist die lustigste Arbeit auf dem Oktoberfest. Früher habe ich Leute in der Geisterbahn geschockt. Jetzt kann ich draußen arbeiten.

Schreckt die Spinne nicht Besucher ab, die sonst in die Geisterbahn, in der Sie arbeiten, gehen würden?<</p>

Ich glaube, sie lockt die Besucher sogar rein. Sie schafft Aufmerksamkeit bei denen, die vorbeigehen. Und viele wollen gleich noch mal erschreckt werden.

Ist ja auch nett, dass der Spaß umsonst ist.

Solche kostenlosen Belustigungen gab es schon einmal – bei den Gauklern. Mein Chef hat mir auch erzählt, dass es vor Jahrzehnten schräg gegenüber die „Zuban-Show“ gab, von den Zuban-Zigaretten. Da traten Gaukler und Artisten auf einer Riesenbühne auf.

Haben Sie eigentlich Angst vor Spinnen?

Natürlich nicht.

Interview: Thomas Gautier

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