Mädchen von Clique vergewaltigt: So lief die Tat ab
München - Die Clique machte einen netten Eindruck auf die beiden Mädchen. Am Stachus war man sich Donnerstag am späten Abend zufällig über den Weg gelaufen. Die Clique lud sie ein, auf eine Party mitzukommen. Der Beginn einer Horror-Nacht.
Niemals wären die beiden 15 und 16 Jahre alten Freundinnen auf die Idee gekommen, dass von den acht Jugendlichen eine Gefahr ausgeht – zumal zwei Mädchen dabei waren. Deshalb schöpfen die Schülerinnen keinen Verdacht, als sie ein 17-Jähriger um Mitternacht zu sich nach Hause einlädt.
Mit der S-Bahn fahren sie nach Pasing, von dort mit dem Bus bis in die Nähe der Wohnanlage in der Blumenau. Arglos folgen die Schülerinnen ihren neuen Bekannten in die Wohnung. Sie trinken mehrere Flaschen Wein und eine Flasche Sekt. Dann schlägt die Stimmung um.
Die Burschen werden zudringlich. Sie versuchen, die Mädchen zu küssen und sie zu begrapschen. Die Schülerinnen wehren sich. Mehrere Jugendliche halten die 15-Jährige fest. Sie missbrauchen sie vor den Augen der Freundin.
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Auch über die 16-Jährige fällt die Clique her. Die jungen Burschen reißen ihr die Hose herunter, greifen der Schülerin zwischen die Beine. Sie küssen sie, fassen ihr an die Brust. Zwei der Jugendlichen lassen ihre Hosen runter. Einer soll sogar versucht haben, die Schülerin mit einer Flasche zu vergewaltigen.
Die Mädchen schreien, treten und schlagen so lange um sich, bis die Jugendlichen schließlich von ihnen ablassen. Nach mehr als zwei Stunden gelingt ihnen die Flucht.
Unter Schock rennen sie raus ins Treppenhaus. Es ist kurz vor vier Uhr. Sie klingeln bei einem Nachbarn an der Haustür. Er lässt sie rein. Von dort aus rufen sie die Polizei. Minuten später treffen Streifenwagen am Tatort ein.
Sieben der tatverdächtigen Jugendlichen werden an Ort und Stelle festgenommen. Sie sind alle im Alter zwischen 15 und 19 Jahren. Einige sind selbst noch Schüler, manche arbeitslos. In der Nachbarschaft kennt man die Clique. „Die haben sich öfter im Keller rumgetrieben, Joints geraucht“, erzählt ein Anwohner. Einige sind wegen Sachbeschädigung, Schlägereien und Brandstiftung bereits aufgefallen.
Zwei der Jugendlichen gelten als Intensivtäter. Sie werden in der so genannten „Propper-Datei“ der Polizei geführt. Beide haben nach AZ-Informationen mehrere Dutzend Eintragungen.
„Gegen fünf der Tatverdächtigen im Alter von 15 bis 19 Jahren ist inzwischen Haftbefehl ergangen“, sagt Peter Preuß, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Auch eines der Mädchen aus der Clique sitzt in U-Haft. Drei Jugendliche sind wieder auf freiem Fuß. „Sie haben sich nicht aktiv an dem Missbrauch beteiligt“, so ein Polizeisprecher.
Gegen die anderen wird wegen Vergewaltigung ermittelt.
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