Mädchen aus Airbus A 380 ist tot

Die neunjährige Tayyaba, jüngste Tochter einer amerikanischen Familie pakistanischer Abstammung, ist trotz der dramatischen Zwischenlandung des Riesen-Jets am Sonntag im städtischen Klinikum gestorben.
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Der A 380
ap Der A 380

MÜNCHEN - Die neunjährige Tayyaba, jüngste Tochter einer amerikanischen Familie pakistanischer Abstammung, ist trotz der dramatischen Zwischenlandung des Riesen-Jets am Sonntag im städtischen Klinikum gestorben.

Die Piloten des Airbus A 380 gingen unplanmäßig im Erdinger Moos runter, ein Polizeihubschrauber brachte die kleine Patientin in die Klinik, die Ärzte imSchwabinger Krankenhaus kämpften um das Leben des kranken Mädchens – alles vergeblich: Die neunjährige Tayyaba, jüngste Tochter einer amerikanischen Familie pakistanischer Abstammung, ist trotz der dramatischen Zwischenlandung des Riesen-Jets am Sonntag im städtischen Klinikum gestorben.

„Sie starb um kurz nach 19 Uhr im Krankenhaus“, sagte Khushal Khan der AZ. Er ist Vorsitzender des deutsch-pakistanischen Kulturvereins in München und kümmert sich um den verzweifelten Vater, der mit Tayyaba auf dem Weg von Pakistan ins heimische Baltimore (USA) war, und nun heute Abschied von seiner jüngsten Tochter nehmen muss.

Mit Polizeihubschrauber ins Schwabinger Krankenhaus

Die beiden saßen im Flug EK 201 von Dubai nach New York, als der Kleinen plötzlich schlecht wurde. Sie übergab sich mehrmals, verlor schließlich das Bewusstsein. Ein anwesender Arzt empfahl, möglichst schnell zu landen, weil ihr an Bord nicht zu helfen sei. Die Maschine ließ über Tschechien große Mengen Treibstoff ab und landete am Sonntag um 13.11 Uhr im Erdinger Moos. Auf der Landebahn stand ein Notarzt-Wagen bereit – nachdem die ersten Infusionen gelegt waren, wurde den Medizinern klar: Das Kind muss auf schnellstem Weg ins Krankenhaus. Ein Polizeihubschrauber flog das Mädchen, das da schon mit dem Tode rang, ins Schwabinger Krankenhaus.

Um kurz nach 19 Uhr mussten die Ärzte den Kampf um das Leben der kleinen Tayyaba verloren geben. Herz- und Kreislaufversagen steht auf dem Totenschein. Die Mutter, die noch zwei Wochen in der Heimat bleiben wollte, erfuhr es am Telefon von ihrem Ehemann. Das Mädchen wird am Dienstag von einer islamischen Bestatterin gewaschen und in ein Leinentuch gehüllt – dann kann der Vater am Vormittag im Krankenhaus von seiner Tochter Abschied nehmen. Er selbst fliegt noch am gleichen Tag zurück in die USA. Der Leichnam seiner Tochter wird am Mittwoch per Flugzeug nach Baltimore überführt, wo er nach islamischem Ritus beigesetzt wird.

Was genau zum Tod des Mädchens geführt hat, ist unklar. Der behandelnde Oberarzt geht nicht von einer ansteckenden Krankheit aus.

Keine Kosten für Zwischenlandung

Aufgrund der tragischen Ereignisse verzichtet der Flughafen darauf, der Familie die Kosten für die Zwischenlandung in Rechnung zu stellen. Dies ist durchaus üblich – mindestens 10 000 Euro hätte der Flughafen zunächst von der Fluggesellschaft Emirates und die dann von den Eltern einfordern können. „Die Gesundheit des Kindes ist aber wichtiger“, hatte Flughafen-Sprecher Peter Prümm bereits vor Bekanntwerden der Todesnachricht klargestellt.

Die Zwischenlandung des Airbus hatte den Flughafen vor eine technische Herausforderung gestellt: Der Airport ist für den Linienbetrieb mit dem Riesen-Flieger, den Emirates erst vor kurzem erworben hat, noch nicht ausgerüstet. Trotzdem habe alles „wie ein Uhrwerk funktioniert“ – aber für die kleine Tayyaba kam jede Hilfe zu spät.

D.Transiskus, tha

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