Luftverschmutzung: Wie geht München mit fast 1.000 eigenen Stinkdieseln um?

München - Seit 1. Februar gilt das Diesel-Fahrverbot für Fahrzeuge der Klasse 4/IV und niedriger. Zeigt das keine Wirkung und die Schadstoffwerte sind weiterhin über dem Grenzwert, zündet am 1. Oktober die nächste Stufe: Dann sind auch Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 5/V betroffen.
Diesel-Fahrverbot: Was macht München mit den Autos im eigenen Fuhrpark?
Wie jetzt eine Anfrage der FDP/Bayernpartei im Stadtrat zeigt, hat die Stadt aktuell 932 Dieselfahrzeuge dieser Schadstoffklasse und niedriger in Betrieb. Der Löwenanteil fällt dabei mit 281 bei den Stadtwerken und 219 Fahrzeugen beim Baureferat an.
Bereits 2017 habe die Stadt beschlossen, "weitreichend" und "teilweise auch vorgezogen" den städtischen Dieselfuhrpark umzustellen: Entweder auf alternative Antriebsformen oder auf Euro-6-Diesel. Die Stadt weist außerdem darauf hin, dass insbesondere Lastwagen, Feuerwehrautos oder die Müllabfuhr mit Diesel betrieben werden. Das Angebot an Alternativen sei da klein, "daher ist eine Umstellung deutlich schwieriger und teilweise noch gar nicht möglich".
Als Beispiel nennt die Stadt die Feuerwehr, wo 80 neue Löschfahrzeuge gekauft werden sollen, die die Euro-5-Diesel ersetzen.
Diesel-Fahrzeuge: Stadt setzt auf Ausnahmeregelung
Trotzdem resümiert die Stadt: Alle Euro-4-Fahrzeuge hat sie bis zum 1. Februar nicht austauschen können. Und auch bei den Euro-5-Fahrzeugen wird es bis zum 1. Oktober nicht reichen.
Bleibt also nur die Ausnahmeregelung, von der die Stadt gleich wie alle anderen Gebrauch machen muss: Bei den Lkw werde es "nötig sein, analog der freien Wirtschaft bis zu deren Ersatz vorübergehend die allgemein gültigen Ausnahmeregelungen in Anspruch zu nehmen."
Die detaillierte Auflistung aller Euro-5-Diesel der Stadt können Sie hier nachlesen.