Lokalsterben in München geht weiter: Bekanntes Restaurant macht dicht
München - Das Jahr 2024 war kein gutes für die Münchner Gastronomie-Szene. Zahlreiche beliebte Lokale wie das Occam Deli in Schwabing oder das Lucullus in Giesing mussten in diesem Jahr schon schließen. Und nun muss Schwabing noch den Verlust eines weiteren Lokals verkraften, denn – für seine Gäste völlig überraschend – macht nun auch das Oskar dicht.
Gastronomiesterben in München geht weiter: Das Oskar macht dicht
"Liebe Gäste, liebe Freunde des Oskar, mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschieden wir uns von Ihnen. Nach vielen wunderbaren Jahren schließen wir am 01.01.2025 die Türen unseres Restaurants.
Sie, unsere Gäste, waren das Herz des Oskar. Für all die schönen Momente, das Vertrauen und die gemeinsamen Abende sagen wir von Herzen Danke.
Ohne Sie wäre das Oskar nie zu dem besonderen Ort geworden, der es war", heißt es in einem Abschiedspost bei Facebook, denn das Oskar-Team am Mittwoch um kurz nach 3 Uhr morgens veröffentlicht hat.
Am 21. Dezember und an Silvester öffnet das Oskar noch einmal für seine Gäste, ab 1. Januar 2025 ist dann auch dieses Restaurant Geschichte.
Wirt Marko Huth hat das Oskar erst im Juni 2022 eröffnet, aufgrund der Corona-Pandemie zwei Jahre später als eigentlich geplant. Auf der sich ständig wechselnden Karte konnten die Gäste des Oskar unter anderem auswählen zwischen Rinder- oder Saiblingstartar, Spinatknödel mit Tomatenbutter, Kalbsfleischpflanzerl. Wer danach noch Platz für einen Nachtisch im Bauch hatte, der konnte sich einen leckeren Pistazien-Cheesecake munden lassen. "Alpenländische Gerichte mit mediterranem Twist" bezeichnete Huth sein kulinarisches Angebot.
Auch die Karte mit Spitzenweinen aus Deutschland, Portugal und Frankreich konnte sich sehen lassen.

Starker Umsatzrückgang: Das Oskar in Schwabing muss schließen
Aus wirtschaftlichen Gründen musste Marko Huth nun die Reißleine ziehen, wie er der tz verriet. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 45 Prozent weniger Umsatz. Wegen knapper Budgets haben zahlreiche große Firmen ihre Weihnachtsfeier im Oskar wieder abgesagt, so Huth. Und dieser Umsatz fehlt jetzt in den Kassen des Oskar. Auch die Gäste kamen nach Ende der Pandemie nicht mehr so zahlreich wie früher und wenn, dann haben sie weniger Geld ausgegeben.
Schweren Herzens hat sich Huth daher zur Schließung des Oskar entschlossen, eine andere Möglichkeit hat der Wirt nicht mehr gesehen.

Oskar-Gäste trauern in den Sozialen Medien
Bei Facebook reagieren die Gäste über das abrupte Aus entsprechend traurig und schockiert. So sind unter dem Statement Kommentare wie "Das ist in der Tat eine sehr traurige Nachricht, dennoch wünsche ich dir und deinem Team all erdenkliches für die Zukunft", "Ich hab's so geliebt", "Oh no, das ist schade. Aber schön, dass es euch gab, obwohl ich es nicht so oft zu euch geschafft habe, wie ich wollte" oder "Nicht euer Ernst, sehr schade. Es war immer toll bei euch" zu lesen.

Worte des Trostes, die Oskar-Wirt Marko Huth sicher zu Herzen gehen werden. Ein neues Restaurant wird er in München bzw. Deutschland vorerst keine mehr eröffnen. Aber vielleicht geben die letzten Abschiedsworte doch noch einen Funken Hoffnung. Diese lauteten: "Es war uns eine Ehre, Sie zu bewirten. Alles Gute für die Zukunft – vielleicht sehen wir uns ja wieder!"