Löwenbräukeller München: Wieder kein Triumphator-Anstich
München - Auch in diesem Jahr fällt der Starkbieranstich im Löwenbräukeller aus, das hat Wirt Ludwig Reinbold der Abendzeitung bestätigt.
"In diesem Jahr konnten sich der Hausherr und die Löwenbräu Brauerei auf keinen gemeinsamen Nenner in Hinsicht auf die Konditionen einigen. Die jeweiligen Interessen liegen nicht mehr weit auseinander, und wir sind sicher, dass wir den Starkbieranstich in 2021 wie in den Jahren zuvor zusammen durchführen werden", schreibt Ludwig Reinbold in Absprache mit Löwenbräu-Chef Bernhard Klier.
Letztes Jahr war der Triumphator-Anstich mit Kabarettist Christian Springer überraschend ausgefallen. Auch Springer hatte erst Anfang 2019 davon erfahren und sich optimistisch gezeigt, dass er 2020 die Starkbierrede halten werde. "Wenn heuer die letzte Maß getrunken ist, werden wir uns zusammensetzen", sagte Springer im vergangenen Jahr zur AZ.
Kein Starkbieranstich: Was steckt dahinter?
Nach AZ-Informationen sollen hinter der Absage Unstimmigkeiten zwischen Löwenbräu und der neuen Wirtsfamilie Reinbold stecken. Traditionell richtet die Brauerei den Anstich mit dem Kulturprogramm aus. Man soll sich über die Finanzierung nicht einig geworden sein. Christian Springer hat die Absage schon 2019 sehr bedauert: "Gerade jetzt, im beginnenden Kommunalwahlkampf, wäre es bitter nötig gewesen, meine Rede zu halten."

In München beginnt die Starkbierzeit heuer am 11. März mit dem Anstich von Paulaner am Nockherberg. Die Fastenpredigt wird zum zweiten Mal Maxi Schafroth halten. Beim Maibockanstich von Hofbräu wird Django Asül am 20. April der Festredner sein.
Trotz der neuerlichen Absage des Anstichs findet das Triumphator-Starkbierfest statt. Vom 6. März bis zum 28. März spielen die Blechblosn und die Jetzendorfer vom Schützenzelt Donnerstag bis Samstag im Festsaal des Löwenbräukellers.
Starkbierfest im Löwenbräukeller kostet Eintritt
"Wir werden das bekannte Konzept aus dem Schützen-Festzelt auch im Löwenbräukeller etablieren", sagt Ludwig Reinbold. "Neben dem traditionellen Triumphator-Starkbier wird es auch Helles und Weißbier geben. Für unsere Damen gibt es eine Auswahl an Weißweinen und Champagner. Eine Bar im Festsaal versorgt unsere Gäste mit Longdrinks wie Gin Tonic, Wodka Red Bull."
Der große Unterschied zum Oktoberfest: Das Starkbierfest im Löwenbräukeller kostet fünf Euro Eintritt. Erst im vergangenen Jahr war der Eintritt für das Starkbierfest eigentlich abgeschafft worden.
Seit 1951 hat der Anstich im Löwenbräukeller Tradition gehabt. Die letzten Jahre, als Christian Schottenhamel – jetzt Pächter vom Nockherberg – noch Pächter des Kellers war, trat dort der Kabarettist Christian Springer auf, um die Politiker zu derblecken.
Starkbieranstich: Keine Einigung zwischen Wirt und Brauerei
Dann kaufte vor dreieinhalb Jahren die Familie Reinbold den Löwenbräukeller und musste keine Umsatzpacht mehr an die Brauerei zahlen. Die Brauerei verdient also nicht so viel am Löwenbräukeller wie an anderen Wirtschaften.
Laut AZ-Informationen wollte die Brauerei deshalb nichts zum Anstich zahlen. Dann schlug der Wirt Löwenbräu vor, die Kosten für den Anstich zu teilen. Die Brauerei wollte auch darauf nicht eingehen, schließlich sei es Reinbold, dem der Bierkeller gehöre. Doch der findet, dass Löwenbräu Werbung durch die Veranstaltung bekommt und wollte auch nicht allein zahlen.
Edi Reinbold hatte 2019 der AZ gesagt: "Aber nächstes Jahr wird er stattfinden – ob mit oder ohne Brauerei. Das wird eine Sensation, versprochen!" Sensationell, dass er dieses Versprechen gebrochen hat.
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