Lösung vorgesagt: Filmreifer Betrug bei Führerscheinprüfung
München - Lösungen im Federmäppchen oder im präparierten Flaschenetikett: Solche Schummel-Versuche kennt wohl jeder Lehrer. Was sich zwei Fahrschülerinnen aber in Unterhaching haben einfallen lassen, war deutlich aufwendiger.
Münchnerinnen bei Theorieprüfung aufgefallen
Die beiden 27 Jahre alten Frauen mit Wohnsitz in München mussten am 19. Juni ihre theoretische Prüfung in einer Fahrschule in Unterhaching schreiben. Der Aufsichtsperson im Raum fielen die beiden Prüflinge dabei aber wegen ihres seltsamen und auffälligen Verhaltens auf. Sie hatte den Verdacht, dass sie schummeln und informierte daraufhin die Polizei.
Als eine Streife vor Ort ankam, fiel den Beamten ein vor der Fahrschule geparkter VW auf. In diesem Auto saßen ein 36-Jähriger und ein 41-Jähriger (beide mit Wohnsitzen in Thüringen). Sie hatten einen Laptop und ein Funkgerät dabei und waren darüber offensichtlich mit den beiden 27-Jährigen im Prüfungsraum verbunden.
Mit Kamera und Funkgerät Lösungen vorgesagt
Als die Polizisten daraufhin die beiden Prüflinge kontrollierten, entdeckten sie bei beiden eine Minikamera und ebenfalls ein Funkgerät. Somit war es den beiden Frauen möglich, mit ihren Helfern im Auto zu kommunizieren – und sich die richtigen Lösungen vorsagen zu lassen.
Die Polizei stellte die Kameras und Funkgeräte sicher, alle vier erhielten zudem eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Telekommunikationsgesetz (Missbrauch einer Sendeanlage). Weil der 36-Jährige die syrische Staatsangehörigkeit hat und derzeit keinen gültigen Pass besitzt, wurde er zudem wegen eines Vergehens nach dem Aufenthaltsgesetz angezeigt. Die Münchner Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
"Die beiden 27-Jährigen haben die Prüfung natürlich nicht bestanden", so die Polizei.
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