Lodenfrey: Loden-König Frey ist tot
Der Münchner Großunternehmer und Chef des Lodenfrey-Parks stirbt mit 78 Jahren und wird am Donnerstag im Münchner Nordfriedhof beerdigt. AZ-Kolumnist Michael Graeter erinnert sich.
München - Er war ein stiller Münchner Krösus, der das Geld ehrte und den traditionsreichen Namen Frey trug – wie Loden-Frey. Zuletzt saß ich mit ihm und seiner charmanten Lebensgefährtin Barbara Müller beim „50. Treue-Tag“ der „Rose vom Wörthersee“, Stefanie Strux, und ihrem Mann Fritz Bischof (Schreibgeräte-Oase „Schreibmayr“) im Restaurant des Münchner Hotels „Vier Jahreszeiten“.
Bernhard, mein Tischgegenüber, war blendender Laune und schwärmte vom Golf. 26 war das Handicap von Bernie, der in vierter Generation das Familienunternehmen „Loden Frey“ führte. Doch so schnell kann’s gehen: Völlig überraschend musste er jetzt das Putten einstellen. Der Herrgott nahm ihn mit 78 Jahren zu sich. Am kommenden Donnerstag findet er auf dem Nordfriedhof seine letzte Ruhe.
Milliardär Bernhard Frey zählte zu den tatkräftigen Männern neben Alfred Wurm München als Modestadt international zu einem Begriff zu machen, sorgte maßgeblich für die Expansion der Modefirma, die in den 50er Jahren bereits in die USA und in 40 Länder exportierte, und baute Dependancen in Österreich (Bad Ischl) und Malta. Das Lodenfrey-Fabrikgelände am Englischen Garten verwandelte er in einen Lodenfrey-Park mit 100 Firmen.
Bernhards Vorfahre Johann Georg Frey erfand den ersten wasserabweisenden Loden. Sohn Johann Baptist perfektionierte nach vielen Jahren den Strichloden, ein gerautes und imprägniertes Gewebe – die Geburtsstunde des Lodenmantels. Bereits in den 80ern setzte Lodenfrey mit legerer Tracht Zeichen und machte Tracht zur Mode.
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