Lockdown-Kunst: Graffiti-Züge auf Steinkrügen

München - "Ich konnte einfach nicht mehr nichts tun", sagt Xenya Jäger. Die Chefin der Café-Bar "Sehr Wohl" war es leid, seit Monaten nur auszuharren. Schließlich ist für die geborene Gastgeberin Take-away-Essen nicht der Grund, warum sie Gastronomin ist. Sie will Menschen bewirten, zusammenbringen und ihnen eine schöne Zeit machen.
Im Schaufenster ausgestellt: Bierkrüge bemalt von Münchner Graffiti-Künstlern
Weil das auf absehbare Zeit nicht möglich ist, hat sie sich zusammen mit ihrer Freundin und Mitarbeiterin Nicole Markert eine coronakonforme Ausstellung ausgedacht, die zu ihr und dem "Sehr Wohl" passt: Münchner Graffiti-Künstler haben die traditionellen Keferloher gestaltet - und diese Steinkrüge sind jetzt im Schaufenster zu bewundern.

Die Idee hatte sie beim Ausmisten von Omas Keller. Dort fand sie einen alten Steinkrug mit der U5 drauf. "Ich verbinde die alte U- und S-Bahn immer mit Graffiti", erklärt sie, auch, weil sie als Jugendliche viel mit den Sprühern unterwegs war. Und München - das sei sowohl der Bierkrug als auch Graffiti.
Krüge können im Internet ersteigert werden
Die Idee nahm schnell Formen an und die alten Kontakte in die Szene, die inzwischen teils einige Berühmtheit erlangt haben, machten gleich mit: Loomit, Mr. Gum, Ray Moore und Co. gestalteten und spendeten die Krüge an die 34-Jährige. Weil alles coronakonform sein muss, sind sie im Schaufenster zu sehen.
Am Wochenende gibt es Essen und Getränke To Go. Die Krüge lassen sich auch im Internet ersteigern. Der Erlös geht an das "Sehr Wohl", für die Künstler gibt es ein Spendenkonto. Die Krüge sind bis zum 21. März in der Westendstraße 66 zu sehen.