Liveticker zum Nachlesen: Ude im AZ-Café

Der Münchner Oberbürgermeister ist ins AZ-Café gekommen - und spricht mit Lesern über Schwabing, Krawalle, Toiletten und Umfragen.
Timo Lokoschat |
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Münchens OB Christian Ude bei der Talkrunde im AZ-Café
Daniel von Loeper 2 Münchens OB Christian Ude bei der Talkrunde im AZ-Café
Münchens OB Christian Ude bei der Talkrunde im AZ-Café
Daniel von Loeper 2 Münchens OB Christian Ude bei der Talkrunde im AZ-Café

Der Münchner Oberbürgermeister ist am Mittwochabend ins AZ-Café gekommen - und spricht mit Lesern über Schwabing, Krawallen, Toiletten und Umfragen. Der Liveticker zum Nachlesen. Unten geht's los.

19.00 Uhr: Ende. Der OB hat aber noch nicht Feierabend - und muss Autogramme geben. "Schreiben Sie bitte: Für Anna". Hier endet der Liveticker. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

18.57 Uhr: Letzte Frage: "Warum unternehmen Sie nichts gegen die Vermüllung des Hofgartens?", fragt eine Leserin. "Dafür sind wir wirklich nicht zuständig", antwortet Ude. "Das ist Sache der Bayerischen Staatsregierung, nicht meine." Ein schlagfertiger Gast: "Noch nicht!" Ude, der Ministerpräsident werden will, lacht. "Ich glaube, ich muss mich präziser ausdrücken."

18.50 Uhr: "Warum werden so viele öffentlichen Toiletten gesperrt?", will eine AZ-Leserin wissen. Keine deutsche Großstadt habe so viele öffentliche Bedürfnisanstalten, sagt der OB. "Aber: Es gibt kein tragfähiges Modell bei Kostenlosigkeit. Da ist die Vandalismusquote besonders hoch." Am Marienplatz sei eine kostenpflichtige Lösung im Bau. Auch an der Münchner Freiheit werde es eine neue Toilette geben. Werbefinanzierte Lösungen seien problematisch, weil dann die Stadt mit Plakaten zugekleistert werden müsse.

18.43 Uhr: Eine Kneipe steht vor dem Aus: die "Fraunhofer Schoppenstube" von Wirtin Gerti. Der OB, der sich persönlich einsetzen wollte, wird gefragt, was er bisher erreicht habe. "Wir sind nach wie vor in Gesprächen, das Verhältnis mit dem gegnerischen Anwalt ist hervorragend." Öffentlicher Druck sei jetzt das Falsche. Das Ziel ist, den Mietvertrag zu verlängern. Um wie lange, sei noch offen. Hier finden Sie den Artikel vom OB-Besuch in der Kultkneipe.

18.26 Uhr: Eine Besucherin kritisiert die aus ihrer Sicht hohen Mieten bei städtischen Wohnungen. "Die Welt wäre in Ordnung, wenn das Mietniveau annähernd so wäre wie bei den städtischen Wohnungsgesellschaften", entgegnet der OB. Dort seien es im Schnitt 4 bis 5 Euro pro Quadratmeter.

18.25 Uhr: "Ein Politiker, der sagt, er lese keine Umfragen, hat damit schon seine erste Lüge ausgesprochen."

18.20 Uhr: Die SPD und ihre Anhänger waren seit Jahrzehnten nicht so gut drauf wie jetzt, meint Ude. Das sei eine wichtige Voraussetzung für einen Wahlerfolg. Beim Kandidaten Hans Jochen Vogel sei die Stimmung aber ebenfalls gut gewesen - und das Wahlergebnis am Ende trotzdem enttäuschend. "Die Mehrheit urteilt sehr stark nach den letzten Eindrücken", prophezeit der OB. "Das kann kein Mensch vorhersagen. Ich sehe Chancen. Von mehr war nie die Rede."

18.17 Uhr: 51 Prozent für Horst Seehofer, nur 35 für Ude, ergeben jüngste Umfragen. Es werde ein riesengroßes Debakel für Ude, meinte gestern Bayern-Präsident Uli Hoeneß im AZ-Café. "Diese Vorfreude gönne ich ihm."

18.14 Uhr: Rathausreporter Willi Bock spricht Ude auf sein gutes Verhältnis zu Horst Seehofer an. "Das muss man doch auch können, dass man sich mit jemandem streitet und trotzdem sagen kann: Es gibt Themen, bei denen wir einen gemeinsamen Erfolg erzielen wollen." Zum Beispiel bei der Zweiten Stammstrecke. Dafür gibt's Beifall vom Publikum.

18.11 Uhr: Hat ihn Schwabing geprägt? "Ganz maßgeblich, vor allem die Schulzeit, ich war auf dem Oskar-von-Miller-Gymnasium. Wir hatten unglaubliche Freiheiten. Kunstlehrer zum Beispiel, die den Unterricht ausfallen und uns etwa das Isartal anschauen ließen." Das sei ein Schwabinger Geist gewesen, den es hoffentlich noch an vielen Schulen gebe.

Der Schlüssel zum Siegestor

18.05 Uhr: Einer seiner Lieblingsorte soll als Bub das Siegestor gewesen sein. "Ein Mitschüler hatte vom Vater einen Schlüssel zum Tor. Es gibt da wirklich eine Tür, seitlich, da kann man mit Schlüssel hineingehen, dann geht's eine Wendeltreppe hoch, und dann kommt man irgendwann auf die Betonplatte. Ein völlig dunkler Raum. Und wenn man eine Flasche billigen Wein dabei hat, kann man sogar Party feiern. Wir fanden es - heute würde man sagen: unheimlich cool." Die Mädchen, denen es zu staubig war, seien allerdings lieber auf den Monopteros gegangen. "Dann wussten wir: Es wird wieder romantisch. Und ansonsten läuft nix."

18.04 Uhr: Thema Kritikfähigkeit. "Ich finde ja, dass die Journalisten wahnsinnig wehleidig sind, wenn sie mal selber kritisiert werden", glaubt Ude.

18.01 Uhr: Später, als Journalist, sei er einmal in zweiter Reihe bei der Polizei mitgelaufen - auf Einladung der Beamten. "Dann kamen all die Studenten, die ich eigentlich gut kannte und leiden konnte, haben uns als Faschisten beschimpft,  bespuckt und Eier ins Gesicht geworfen. Das findet man als Betroffener nicht lustig." Danach habe er angefangen, jede Form von Gewalt prinzipiell abzulehnen. "Deshalb bin ich dann das geworden, was man damals einen liberalen Scheißer genannt hat."

17.59 Uhr: "Mich hat geprägt, dass die Zeit des Obrigkeitsstaates vorbei ist - und dass man sich nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis wehren kann."

17.55 Uhr: Schwabinger Krawalle, Ude soll dabei gewesen sein. "Ich hatte mir damals ein Bein gebrochen, doppelter Spiralbruch", korrigiert er das Gerücht. Und noch ein weiteres: "Die Polizei lügt", sagt er über damalige Mitteilungen, denen zufolge die Beamten Bürger nicht in Seitenstraßen getrieben hätten. "Die Eskalation war wirklich erschreckend."

17.54 Uhr: Kneipen können ein paar Häuser weiter ziehen, für die Kinder gibt es keine Alternative, sagt der SPD-Politiker. "Deshalb kann ich den Protest nachvollziehen." Er kündigt an, dass der Stadtrat am Donnerstag eine Lösung finden werde.

Schwabinger 7: "Ein Ereiferungsthema"

17.53 Uhr: Thema Bolzplatz. "Das ist ganz anders als die Schwabinger 7 ein wirklicher Interessenskonflikt. Bei der Schwabinger 7 ging es um eine Kneipe, die in einer Behelfsbaracke untergebracht war. Das ist ein Ereiferungsthema, das ich nie verstanden habe, zumal die Schwabinger 7 ein paar Häuser weiter untergebracht wurde und der alten zum Verwechseln ähnlich sieht."

17.50 Uhr: Würden Olympische Spiele die Stadt nicht erneut teurer machen? Der OB sieht den Zusammenhang nicht. "Was die jetzigen Olympischen Spiele angeht: Ich würde nie behaupten, dass eine deutsche Stadt in der Lage wäre, Sommerspiele auszurichten." Winterspiele seien kleiner und günstiger. "Dort halte ich uns nach wie vor für den idealen Standort, weil bei uns die meisten Investitionen bereit getätigt sind."

17.48 Uhr: Erster Applaus für Ude, als er ankündigt, dass das Thema ins Wahlprogramm der SPD aufgenommen werde.

17.43 Uhr: "Jetzt kommt die Welle der energetischen Sanierung", sagt Ude. Wenn zig Milliarden dort reingesteckt werden und elf Prozent auf die Mieter umgelegt werden dürfen, habe das dramatische Folgen. "Die elf Prozent sind der nackte Wahnsinn."

17.40 Uhr: "Warum können Sie das nicht verhindern? Beispiel Schwabinger 7." Der OB: "Weil das privater Grund ist mit privaten Eigentümern, die dort ein Baurecht haben, das älter ist als die Bundesrepublik." Keine Stadtverwaltung der Welt könne das verhindern. "Und wie hoch die Miete ist, hat die Stadt schon überhaupt nicht zu entscheiden."

17.39 Uhr: "Die Häuser wurden immer schöner, aber dahinter vollzog sich eine enorme Verteuerung, die häufig mit der Vertreibung der alteingessenen Mieter endete - und es zogen Besserverdiener ein", sagt Ude über die 70er und 80er. Der Prozess sei leider noch nicht abgeschlossen.

17.38 Uhr: Udes Antwort: Wenn man sich "Zur Sache, Schätzchen", den Klassiker mit Uschi Glas, anschaut, wird einem erst bewusst, wie wahnsinnig sich der Stadtteil verändert hat.

17.36 Uhr: "Wie hat sich Schwabing verändert?", will Rathausreporter Willi Bock vom OB wissen.

17.35 Uhr: Zwei Polizisten, im dunklen Anzug und zur Sicherheit da, halten sich diskret im Hintergrund.

17.34 Uhr: Die laute Kaffeemaschine meldet sich wieder. Der OB bleibt gelassen. Er trinkt Wasser.

17.32 Uhr: Hoher Frauenanteil im Ringelnatz: 95 Prozent.

17.30 Uhr: Ude ist da - und pünktlich!

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