Linke kritisiert Umgang mit Kriegerdenkmälern

München - Die Linkspartei im Bundestag kritisiert die Bundesregierung scharf für ihren Umgang mit Kriegerdenkmälern. Anlass einer Bundestagsanfrage der Münchner Abgeordneten Nicole Gohlke war das Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Toten des Ersten Weltkrieges in der Dachauer Straße vor der Heilig-Kreuz-Kirche.
Die Nazis veränderten die Inschrift
"Eingeweiht wurde das Denkmal laut neuer Recherchen im Jahr 1923 noch mit der Inschrift "Sie glaubten zu sterben für Deutschlands Ruhm und Ehre", so die Linke. Die Nationalsozialisten hätten 1935 die Inschrift in "Sie starben für Deutschlands Ruhm und Ehre" geändert.
"Damit deuteten sie die Aussage des Kriegerdenkmals vollständig um und passten sie der nationalsozialistischen Ideologie an. Seit Ende des NS wurde diese kriegsverherrlichende Inschrift weder verändert noch entfernt."
Einordnung und Erklärung sollen her
An diesem Standort sei man an der "Erarbeitung einer erklärenden und einordnenden Informationstafel beteiligt", schreibt das Verteidigungsministerium, insgesamt lägen aber keine Zahlen zu den Denkmälern vor, zuständig seien meist die Länder oder die Eigentümer von Grundstücken.
Der Bund muss handeln
"Bei kriegs- und NS-verherrlichenden Denkmälern an Länder und Kommunen zu verweisen, ist wenig verantwortungsvoll", sagte Nicole Gohlke der AZ. "Einerseits nimmt die Bundeswehr alljährlich an Weltkriegsgedenken teil, andererseits weiß der Bund scheinbar gar nicht recht, was auf den Denkmälern in staatlichem Besitz alles so steht."