Limp Bizkit ist zurück
AZ: Mister Durst, beim letzten Konzert von Limp Bizkit in München hat Ihr DJ einen Bierhut getragen. Waren Sie schon mal auf dem Oktoberfest?
FRED DURST (41, Bandleader von Limp Bizkit): Nein, noch nicht. Aber ich habe gehört, es ist großartig. Ich glaube, einige meiner Bandkollegen waren dort. Wissen Sie, ich bin kein großer Alkohol-Trinker. Aber ich mag den Geschmack von deutschem Bier.
Gerade erschien Ihr neues Album: Gold Cobra. Zufrieden? Mit unserem Gitarristen Wes Borland zurück in der Band, also im Original-Line-Up, wollte ich das Album möglichst ungezwungen machen. Ich wollte ein fett klingendes Drum-Set, und es sollte das "most urban sounding" Rock-Album aller Zeiten werden. Ich wollte allen zeigen, dass Limp Bizkit sich nicht weiterentwickelt. Wir sind eine Rap-Rock-Band, und wir bleiben so, wie wir sind. Wir versuchen nicht uns zu verändern oder in eine andere Richtung zu gehen - und es läuft super so. Wir stehen heute viel näher zusammen, sind stärker geworden. Wenn wir fünf zusammen kommen, herrscht die richtige Chemie, die diese Power erzeugt.
Worum geht es im neuen Titel Shotgun?
Das ist nur eine Metapher. Ich benutze keine Shotgun und nehme auch kein Marihuana. Ich benutze viele Metaphern. Ich habe eine Message, die ich auf unterschwellige Weise verbreite.
Besitzen sie denn eine Shotgun?
Nein. Ich habe Waffen, aber welche verrate ich nicht.
Sie haben Elvis Presley und Kurt Cobain auf Ihre Brust tätowiert. Wieso?
Beide hatten einen massiven Einfluss auf mich. Sie sind fest in meinem Leben verwurzelt. Ich würde gerne wissen, warum sie so traurig waren und was sie so traurig machte. Ich glaube, sie hatten gequälte Seelen und waren sich dessen bewusst. Bei mir ist es das gleiche, ich habe eine gequälte Seele.
Oh weh. Weil das Rockstarleben so anstrengend ist?
Dem kann man nicht entkommen. Das ist auch das Coolste daran, ein Rock-Star zu sein (lacht).
Mit Drogen und allem?
Es ist ein hartes Leben, es ist extrem, und es gibt Pros und Kontras. Ich bin kein Unterstützer von Drogen und umgebe mich auch nicht mit diesen.
Ihr Schlagzeuger John Otto offenbar schon. Er war vor nicht allzu langer Zeit auf Entzug. Geht es ihm wieder gut?
Ihm geht's gut, er ist zurück! Er war nie wirklich weg. Das war zu einem Zeitpunkt ein Problem, aber das ist nun glücklicherweise vorbei.
Haben Sie ein bestimmtes Ritual vor der Show? Rammstein, mit denen Sie schon gemeinsam auf Tour waren, trinken beispielsweise vor jeder Show einen Tequila-Shot.
Rammstein sind Super-Typen und waren sehr nett zu uns. Wir haben ein Gruppen-Gebet und ein spirituelles Gespräch, bevor wir auf die Bühne gehen. Ich sage einfach, was ich in dem Moment fühle und wir legen unsere Arme umeinander.
Das hört sich sehr harmonisch an. Wie würde denn ein Film über Ihr Leben aussehen?
(lacht) Da müssen wir uns nochmal sprechen. Aber ich denke nicht, dass es diesen Film geben wird.
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