Lilalu braucht mehr Geld

Das Zirkusfestival für Münchner Kinder wird immer beliebter. Um kostendeckend arbeiten zu können, muss der Verein nun die Kurspreise erhöhen.
Jasmin Menrad |
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Lola Paltinger und Jürgen Tonkel sind auch bei der Lilalu-Wintergala am Sonntag dabei.
Gregor Feindt Lola Paltinger und Jürgen Tonkel sind auch bei der Lilalu-Wintergala am Sonntag dabei.

Das Zirkusfestival für Münchner Kinder wird immer beliebter. Um kostendeckend arbeiten zu können, muss der Verein nun die Kurspreise erhöhen

MÜNCHEN Ein BWL-Student würde sich vermutlich die Haare raufen, wenn er wüsste, wie das Zirkusfestival Lilalu bisher kalkuliert hat. „Wir haben festgelegt, wie viele Kinder an unseren Ferienworkshops teilnehmen und uns dann darum gekümmert, genug Geld zusammen zu bekommen“, sagt Willi Wermelt, Geschäftsführer von Lilalu. Diese Rechnung geht seit Jahren aber nicht mehr auf. Im letzten Jahr hat das beliebte Zirkusfestival 77000 Euro Miese gemacht.

Heuer haben 5800 Münchner Kinder die Zirkus-Workshops besucht. Die Teilnehmerzahl hat sich seit 2009 fast verdoppelt. Der gemeinnützige Verein wurde 2006 gegründet, als sich die Stadt überraschend aus der Trägerschaft des Festivals, das seit 1996 besteht, zurückgezogen hatte. Jetzt stehen dem Festival wieder große Veränderungen bevor.

Im Moment werden durch die Teilnehmerpreise 60 Prozent der Ausgaben gedeckt. Die restlichen 40 Prozent kommen über Fördergelder und Sponsoren. Von Stadt und Land waren das heuer 238000 Euro Euro. Allein mit den 58000 Euro vom Sozialreferat und einer Personalstelle kann Lilalu fest rechnen. Um das restliche Geld müssen sie jedes Jahr bangen – und somit auf gut Glück kalkulieren. Mit den Workshops macht der Verein einen Umsatz von etwa 1,2 Millionen Euro – diesen Posten will man für das kommende Jahr aufstocken.

Eltern, die ihre Kinder im Januar in einen fünftägigen Workshop einbuchen, zahlen ab 2012 – statt bisher 125 Euro – 145 Euro. Im Sommer wird die Preiserhöhung noch drastischer: Sieben Tage sollen dann 195 Euro kosten, eine Erhöhung um 40 Euro.

„Wir haben lange mit uns gerungen, da wir wissen dass das eine bestimmte Schicht ausschließt“, sagt Geschäftsführer Wermelt. Rechnet man das herunter, zahlen die Eltern pro Stunde 3,10 Euro. Es werden jedoch auch weiterhin ein Viertel der Plätze kostenfrei sozial benachteiligten Kindern zur Verfügung stehen, versichert Wermelt. Die Stadt koppelt ihre Fördergelder an diese Bedingung.

Bei Lilalu hat ein Umdenken stattgefunden, hin zu einem Betrieb, der keinen Gewinn machen darf, aber wenigstens wirtschaftlich arbeiten muss. Ziel ist, 80 Prozent des benötigten Geldes durch die Teilnehmerpreise zu machen. Zudem probiert man auch im Kleinen, beispielsweise durch den Verkauf von T-Shirts, ein wenig Geld in die leeren Kassen zu spülen. So ist Lilalu unabhängiger vom Wohl der Förderer, aber eben auch teurer für die Eltern.

 

Lilalu-Wintergala „Nimmerland“ im Circus Krone am Sonntag, 04. Dezember um 15 Uhr. Karten: 01805/4818181

 

 

 

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