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Lieferzonen für frische Brezn: Wie Grün-Rot das Handwerk in München stärken will

Durch gezielte Werbung und mehr Lieferzonen im Altstadtgebiet will die grün-rote Rathauskoalition das Handwerk in München stärken.
von  AZ
So sehen sie aus, die Lieferzonen in der Altstadt.
So sehen sie aus, die Lieferzonen in der Altstadt. © Mobilitätsreferat München

München - Die Stadtratsfraktionen von SPD/Volt und der Grünen - Rosa Liste planen, mit einer breit angelegten Initiative das Handwerk in München zu stärken. Teile des Pakets umfassen die Unterstützung bei der Nachwuchsgewinnung, reservierte Parkplätze und Gewerbeflächen eigens für Handwerksbetriebe.

Mehr Lieferzonen in der Altstadt

Das Angebot an Lieferzonen in der Altstadt – die für Lebensmittelversorger zentral sind – soll nach den Plänen ebenso deutlich ausgebaut werden wie speziell reservierte Stellplätze für Handwerksbetriebe. Bis Herbst 2023 sollen zudem in mindestens zwei weiteren Stadtbezirken mit hohem Bedarf Parkplätze ausdrücklich für den sogenannten Wirtschaftsverkehr reserviert werden.

Breite Werbekampagne zielt auf junge Frauen

Mit breiten Werbekampagnen in Schulen, auf Social Media und im München-Fenster im öffentlichen Nahverkehr – zur Zielgruppe gehören vor allem auch junge Frauen – will die Politik Fachkräftemangel und Nachwuchssorgen ortsansässiger Handwerker begegnen. Jungen Handwerkern und minderjährigen Azubis sollen neben weiteren Vergünstigungen bezahlbare Wohnungen zur Verfügung gestellt werden.

Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien: So können Sie helfen

Das Erdbeben in der Türkei und Syrien forderte bereits über 40.000 Todesopfer, unzählige Menschen sind verletzt, verloren zudem ihr gesamtes Hab und Gut. Wer spenden möchte, kann dies unter anderem beim speziellen Spendenkonto der Stadt München tun:

Überweisungen an die Stadtsparkasse München  |  IBAN DE86 7015 0000 0000 2030 00  |  Verwendungszweck "Erdbebenhilfe"

Für ungenutzte Ladenflächen sehen die Stadtratsfraktionen Zwischennutzungen vor, um das Handwerk in der Stadt zu halten.

Zwischennutzung ungenutzter Ladenflächen

"Um Aufträge zu erledigen, müssen die Betriebe ihre Kundinnen und Kunden auch erreichen können. Dafür brauchen sie verlässliche Parkmöglichkeiten", sagt Christian Vorländer, stellvertretender Vorsitzender der SPD/Volt-Fraktion. Auch die Arbeitsbedingungen im Handwerk müssten weiter verbessert werden.

Grünen-Stadträtin Julia Post unterstreicht die "gesellschaftlich bedeutende Rolle" des Handwerks beispielhaft bei der Energiewende: "Sie wird nicht ohne das Handwerk gelingen. Zentral wird es dafür sein, Frauen für das Handwerk zu gewinnen."

Handwerks-Antrag von Grün-Rot: Kritik von der CSU

Die Kritik von der Opposition ließ nicht lange auf sich warten. Dabei ging es jedoch nicht um den Antrag an sich, sondern vielmehr um das grün-rote Vorgehen. "All diese und weitere Forderungen fürs Handwerk waren bereits in einem Antragspaket von CSU und Freien Wählern enthalten. Es ist schön, dass Grün-Rot sich die Mühe gemacht hat, das alles nochmal zu beantragen", sagte CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl am Freitag – und weiter: "Noch schöner wäre es, wenn die reale Politik der Stadtverwaltung auch tatsächlich handwerksfreundlicher wird."

Für Pretzl sei jedoch genau das Gegenteil der Fall. Beispiele: "Diesel-Fahrverbot, immer weniger Parkplätze und immer engere Straßen machen den Handwerksbetrieben das Leben schwer. Das Handwerk sieht viele grün-rote Entscheidungen mit Entsetzen."

In Zukunft werde Pretzl die Koalition gerne an den Antrag erinnern, "wenn es um eine wirtschaftsfreundliche Verkehrsplanung in dieser Stadt geht".

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