Leukämie: Rettungsaktion für Polizisten

Die Zeit wird knapp: Der leukämiekranke Polizist Walter Moder (59) braucht jetzt dringend einen Stammzellenspender – sein Zustand verschlechtert sich. Am Samstag findet im Münchner Polizeipräsidium eine große Typisierungsaktion statt - wie Sie Walter Moder helfen können.
von  Abendzeitung
Opa Walter Moder, der an Leukämie erkrankt ist, mit seinem Enkel Sebastian.
Opa Walter Moder, der an Leukämie erkrankt ist, mit seinem Enkel Sebastian. © Mike Schmalz

MÜNCHEN - Die Zeit wird knapp: Der leukämiekranke Polizist Walter Moder (59) braucht jetzt dringend einen Stammzellenspender – sein Zustand verschlechtert sich. Am Samstag findet im Münchner Polizeipräsidium eine große Typisierungsaktion statt - wie Sie Walter Moder helfen können.

Sein Zustand hat sich verschlechtert. Vergangene Woche hatte der leukämiekranke Polizist Walter Moder (59) für ein paar Tage aus der Klinik nach Hause gedurft, zu seiner Frau Brigitte, den beiden Söhnen (28, 31) und seinem fünf Monate alten Enkelkind. Doch dann musste er früher wieder zurück ins Schwabinger Krankenhaus: „Er bekam hohes Fieber, war sehr schwach und bekam keine Luft mehr. Der Beginn einer Blutvergiftung“, sagt seine Frau Brigitte (52). „Er hält’s inzwischen nur ein paar Tage aus, dann braucht erwieder neue Blutplättchen. Wir suchen dringend einen Stammzellenspender!“

Nur eine Knochenmarktransplantation kann dem Ersten Kriminalhauptkommissar, der das Kommissariat für Einbruchsdelikte bei der Münchner Polizei leitete, helfen. Die Gewebemerkmale zwischen Walter Moder und seinen Söhnen sind nur zu 50 Prozent kompatibel. Zu wenig, sagen die Ärzte.

Die Suche nach einem passenden Spender ist ein Wettlauf auf Leben und Tod. Alle 45 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die Diagnose, dass er Blutkrebs hat. Viele von ihnen sind Kinder und Jugendliche. Zwar haben sich in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) bereits 1,7 Millionen Menschen registrieren lassen, doch die Wahrscheinlichkeit, dass die Gewebemerkmale zweier Menschen übereinstimmen, reicht von 1:20 000 bis 1 zu weit über eine Millionen. Nur etwa ein Drittel aller Patienten findet innerhalb der Familie einen passenden Spender. Darum ist es so wichtig, dass sich möglichst viele Menschen typisieren lassen, um im Fall eines Falles Leben retten zu können.

An diesem Samstag findet im Münchner Polizeipräsidium eine große Typisierungsaktion für Walter Moder statt. Über 30 Ärzte und Rettungssanitäter sowie dutzende Polizisten arbeiten ehrenamtlich. Die Marktfrauen des Viktualienmarktes spenden 500 Kilo Obst und Gemüse.

Brigitte Moder: „Wenn es meinem Mann gut genug geht, wird er ebenfalls kommen und einmal durch die Reihen gehen. Es liegt ihm sehr am Herzen allen zu danken.“

Nina Job

So können Sie helfen

Von 10 bis 15 Uhr findet an diesem Samstag im Münchner Polizeipräsidium (Eingang: Augustinerstraße 2) eine große Typisierungsaktion für die Knochenmarkspenderdatei statt. Ärzte und Rettungssanitäter nehmen den potenziellen Spendern Blut ab, das anschließend auf die charakteristischen Merkmale untersucht wird. Mitmachen können alle Gesunden im Alter von 18 bis 55. Die Organisatoren rechnen damit, dass die Typisierung 20 bis 30 Minuten Zeit kostet. Jeder neu aufgenommene Spender gibt nicht nur Walter Moder, sondern auch allen anderen leukämiekranken Patienten eine zweite Lebenschance.

Kommt es irgendwann zu einer Spende, werden die Stammzellen entweder ambulant aus dem Blut entnommen oder aber per Vollnarkose aus dem Beckenkamm.

Weitere Infos: www.dkms.de
Für die Spender ist die Typisierung kostenlos. Tatsächlich entstehen jedoch pro Kopf Kosten von 50 Euro. Geldspenden können auf das DKMS Spendenkonto 904246279, SSK München, BLZ 701500 00, Stichwort „Hilfe für Walter“ überwiesen werden.

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