Leukämie: Münchnerin Leyla (47) kämpft um ihr Leben

Die 47-jährige Münchnerin Layla Bag leidet an Leukämie und braucht unverzüglich eine Knochenmark-Spende, um zu überleben. Am kommenden Sonntag findet eine große Typisierungsaktion statt.
München - Wenn nicht bald ein Spender gefunden wird, muss Leyla Bag sterben. Die 47-jährige Mutter leidet an Leukämie. Jetzt soll eine Typisierungsaktion in München Rettung bringen. In letzter Sekunde.
Die erschütternde Diagnose kam im Oktober 2013. Wenige Wochen nach einem Türkei-Urlaub mit ihrem Mann und den beiden Kindern (12 und 16 Jahre). Ihrer Nichte Meral Fahrensohn (32) erzählte sie, dass sie kurz nach dem Urlaub immer blasser geworden sei. Oft habe sie an Übelkeitsattacken gelitten. Es folgen Tage der Ungewissheit.
Im Krankenhaus habe man an Hand des Blutbildes zunächst nichts feststellen können. Die Ärzte suchen fieberhaft weiter nach einer Ursache, weil sich Leyla Bag nicht erholt.
Eine Knochenmarkprobe liefert schließlich das Symptom: Die Hausfrau und Mutter leidet an einer Akuten Myeloischen Leukämie (AML). Dann klingelt das Telefon bei der Kinderarzthelferin Fahrensohn: „Meine Tante war dran. Sie weinte und war völlig am Ende.“
Für die Familie Bag bricht eine Welt zusammen. Bereits vor zehn Jahren war Leyla Bag an Brustkrebs erkrankt.
Tapfer kämpfte sie dagegen an. Sie schaffte es, den bösartigen Tumor zu besiegen. Nach fünf Jahren erklärten sie die Ärzte für gesund.
Und jetzt der schwere Rückschlag.
Auch für Meral Fahrensohn ist das ein schwerer Schock: „Mein Bruder ist 2009 an Leukämie gestorben. Es ging rasend. Vier Wochen nach der Diagnose ist er tot gewesen. Man hatte ihn ins künstliche Koma versetzt. Aus dem ist er nie mehr erwacht.“ Und jetzt hat es auch ihre Lieblingstante getroffen.
„Leylas Mutter ist auch an Leukämie verstorben. Deshalb hat sie so große Angst“, sagt die zweifache Mutter Fahrensohn. „Die Kinder meiner Tante blenden die Krankheit völlig aus, fragen manchmal, wann die Mama wieder nach Hause kommt. Sie wollen nicht verstehen, warum es kein Mittel gibt, das ihre Mama wieder gesund macht. Ihr Mann, der eine Restaurantkette führt, ist völlig fertig.“
Drei Chemotherapien hat Leyla Bag bereits hinter sich. Nichts hat angeschlagen. Derzeit liegt sie in einer Spezialklinik in Heidelberg, kann kaum noch sprechen, ist mittlerweile völlig geschwächt.
Ihre Nichte wirbt jetzt für eine große Knochenmark-Spenden-Aktion in München (siehe unten). Bei einer ersten Aktion in ihrer Walldorfer Heimat, kamen 693 mögliche Lebensretter, um sich typisieren zu lassen.
An Fahrensohns Seite der Schauspieler Robinson von Lindenschmitt (33), Nachfahre von Wilhelm Lindenschmitt, dem Historienmaler, der die „Sendlinger Bauernschlacht“ von 1705 malte. Das Fresko kann man noch heute an der Pfarrkirche St. Margaret in Sendling sehen. Lindenschmitt erklärt seine Motivation so: „Durch meinen Job kenne ich viele Leute, die für die Typisierung trommeln können. Jeder kann helfen. Denn in der weltweiten Spenderdatenbank ist für Leyla kein passender Spender gefunden worden.“
Deshalb auch der dringende Appell von Fahrensohn: „Ich bitte Sie, mich bei der Suche nach einem passenden Spender zu unterstützen. Lassen Sie sich bitte typisieren!“
In Zusammenarbeit mit „Aktion Knochenmarkspende Bayern“ startet am Sonntag, 16. Februar, 11 bis 16 Uhr, in der Alten Turnhalle an der Grundschule in der Herterichstraße, Eingang Stridbeckstraße 3, eine Typisierungs-Aktion. Es tut nicht weh! Es wird nur eine Speichelprobe genommen.