Letzte Ruhe für Stefan Schörghuber: Familiengrab oder geliebtes Land?

Es ist eine Entscheidung, die Alexandra Schörghuber nicht leicht fallen wird. Soll sie ihren verstorbenen Ehemann im Grab seines wenig geliebten Vaters Josef die letzte Ruhestätte geben oder doch lieber dort, wo sich Stefan Schörghuber am wohlsten gefühlt hat
von  Abendzeitung
Starb in der Nacht auf Dienstag: Stefan Schörghuber.
Starb in der Nacht auf Dienstag: Stefan Schörghuber. © dpa

MÜNCHEN - Es ist eine Entscheidung, die Alexandra Schörghuber nicht leicht fallen wird. Soll sie ihren verstorbenen Ehemann im Grab seines wenig geliebten Vaters Josef die letzte Ruhestätte geben oder doch lieber dort, wo sich Stefan Schörghuber am wohlsten gefühlt hat

Nach AZ-Informationen hat sich die Witwe des Bau- und Brau-Löwen bereits bei der Münchner Friedhofsverwaltung erkundigt, ob eine Bestattung im Grab des Vaters möglich wäre. Josef Schörghuber liegt am Alten Bogenhauser Friedhof, wo auch viele andere Prominente wie Rainer Werner Fassbinder, Erich Kästner oder Carl Wery ihre letzte Ruhe gefunden haben. Bestattungen sind hier nur noch mit besonderer Erlaubnis der Stadt möglich: „Im Familiengrab wäre eine Beisetzung aber kein Problem“, erklärt Herbert Huber, Chef der städtischen Friedhofsverwaltung.

Trotzdem hat sich die Witwe noch Bedenkzeit erbeten, ob die Trauerfeier tatsächlich auf dem Prominenten-Friedhof stattfinden soll. Denn viel lieber als in Bogenhausen war Schörghuber in Wackersburg im Isarwinkel, wo die Familie in dem großen Gutshof mit Blick auf die Alpen auch ihren Hauptwohnsitz hat: „Schörghuber hat hier zwar noch keine Grabstätte, wäre aber herzlich willkommen“, sagte Bürgermeister Alois Bauer: „Er hat hier schließlich immer die Entspannung und Erholung gefunden, die er brauchte.

Leo Schörghuber, Stefans Onkel, hat der Familie zudem angeboten, den Leichnam am Nordfriedhof zu bestatten. Dort liegt bereits seine Oma Franziska und der Onkel Adolf: „Wenn die Familie möchte, dass Stefan dort beerdigt wird, wäre das möglich“, sagt Leo Schörghuber.

Ziemlich sicher ist dagegen, wann der Trauergottesdienst für den verstorbenen Unternehmer stattfinden wird: Er soll am kommenden Mittwoch um 11 Uhr stattfinden. Als Ort ist die Theatinerkirche reserviert, wo 1995 bereits eine tausendköpfige Trauergemeinde Abschied von Josef Schörghuber nahm. Ministerpräsident Edmund Stoiber lobte ihn damals als herausragenden Unternehmer: „Er hat Stadtgeschichte mitgeprägt.“ Oberbürgermeister Christian Ude bezeichnete ihn als „streitbaren Geschäftsmann, der auch ein Mäzen und Kenner von großer Sensibilität war“.

Die Beerdigung am Bogenhauser Friedhof fand damals unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Daniel Aschoff

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