Letzte Rosen für Ruza V. (†25) - Trauerfeier am Westfriedhof
Jetzt schläft sie unter einem Meer von Rosen – und ihre kleine Schwester winkt ihr auf einem Foto zum Abschied nach.
Unter großer Anteilnahme ist am Freitag die Justizangestellte Ruza V. ( † 25) auf dem Westfriedhof zu Grabe getragen worden. Neben der Familie und zahlreichen Freunden nahmen auch Richter, Staatsanwälte und Justizangestellte von der jungen Frau Abschied.
Ruza V. arbeitete im Strafjustizzentrum an der Nymphenburger Straße als Justizfachangestellte in der zentralen Namenskartei. Sie war am Freitag vor einer Woche auf dem Weg nach Hause gewesen, als der entsetzliche Unfall geschah. Die 25-Jährige wartete gegen 16 Uhr hinter mehreren Autos vor einer roten Ampel an der Nymphenburger Straße Ecke Landshuter Allee, als ein 86-jähriger Rentner mit seinem Mercedes E-Klasse ungebremst in ihren Kleinwagen donnerte. Ruza V.s Ford Fiesta wurde bei dem Aufprall bis zu den Vordersitzen zusammengepresst und auf die Gegenfahrbahn geschleudert. Insgesamt waren in die Massenkarambolage 15 Autos involiert. Ruza V. wurde dabei so schwer verletzt, dass sie noch am Unfallort verstarb.
Unfallhergang weiter unklar
Mit einem Kranz voller dunkelroten Rosen verabschiedete sich Ruza V.s Freund von seiner großen Liebe. Ihre Familie schrieb ihr die Worte: „Wir sehen uns im Himmel wieder“ auf einen Rosenkranz. Und auf einem Foto ist Ruza als Teenager mit einem kleinen Mädchen zu sehen – wohl ihrer jüngeren Schwester. Die Kinder sitzen auf einem Karussel, die Kleine winkt.
Auf dem Sterbebildchen, das an einem schlichten Holzkreuz befestigt ist, scheint die Tote die Trauerzeremonie mit ernstem Blick zu verfolgen.
Neben dem Foto der hübschen Frau steht in Deutsch und Kroatisch: „Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein, in allen Nöten steh mir bei und halte mich von Sünden frei, bei Tag und Nacht ich bitte dich, beschütze und bewahre mich.“
Die Münchner Polizei wollte oder konnte sich eine Woche nach dem tödlichen Unfall noch immer nicht dazu äußern, was eine mögliche Ursache bzw. der Auslöser des Unfalls war. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte auf Nachfrage: „Ob der Unfallverursacher eine Vorerkrankung hatte oder ob es eine akute gesundheitliche Einschränkung zum Unfallzeitpunkt, dazu wissen wir noch nichts.“
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