Letra: Das Münchner Lesbentelefon wird 35

Die wichtige Institution in München für lesbische und bisexuelle Frauen feiert Jubiläum.
Ruth Frömmer
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
7  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Eine Regenbogenfahne weht im Wind.
Eine Regenbogenfahne weht im Wind. © Wolfgang Kumm/dpa/Archivbild

München - Engagierte Münchner Lesben riefen 1986 den Verein Lesbentelefon, eine kleine Beratung mit wenigen Telefonstunden in den Räumen des Frauentherapiezentrums ins Leben. Sie wollten lesbische Frauen bei der angstfreien Selbstfindung und Selbstakzeptierung unterstützen.

Diese kleine Beratung entwickelte sich in den letzten 35 Jahren mit Hilfe einer Förderung der Landeshauptstadt München und einigen Höhen und Tiefen zum Träger der 1996 gegründeten Letra Lesbenberatung. 2016 kam der Treffpunkt, Fach- und Beratungsstelle Regenbogenfamilien dazu und 2020 schließlich das gemeinnützige LeZ lesbisch-queere Zentrum.

Die Probleme, die Lesben 1985 hatten, gibt es heute noch

Noch in diesem Jahr wird der Trägerverein Lesbentelefon umstrukturiert und soll auch einen neuen, zeitgemäßeren Namen bekommen. Die Schwerpunkt-Themen des Lesbentelefons haben sich erweitert, aber nicht verändert. Heute wie vor 35 Jahren melden sich immer noch viele Frauen, die Hilfe für ihr persönliches Outing benötigen.

Lesen Sie auch

Noch immer ist die gleichgeschlechtliche Liebe für viele ein Tabu-Thema. "Die Beraterinnen stehen aber auch Familienangehörigen zur Seite", sagt Pressesprecherin Julia Bomsdorf. Aktuell sind es aber gerade die Betroffenen selbst, die Hilfe benötige. "In der Corona-Zeit hatten wir einen enormen Anstieg. Vor allem ältere lesbische Frauen hatten im letzten Jahr mit Einsamkeit zu kämpfen", erzählt Bomsdorf der AZ.

Julia Bomsdorf (26) ist seit 2019 bei Letra.
Julia Bomsdorf (26) ist seit 2019 bei Letra. © Daniel von Loeper

LeZ lesbisch-queeres Zentrum bietet Treffpunkt für Begegnung und Kommunikation

Die Fach- und Beratungsstelle Regenbogenfamilien bietet Beratung rund um die Themen Kinderwunsch und Adoption von LGBTIQ*-Personen an. Auch Patchworkfamilien erhalten hier Hilfestellungen zur Bewältigung ihres Alltags.

Ein Treffpunkt für Begegnung, Kommunikation und Sichtbarkeit der lesbischen Lebensweise soll das LeZ lesbisch-queere Zentrum in der Müllerstraße sein. Die zentralen Räume in der Müllerstraße bieten Platz für Veranstaltungen und Workshops. Ums Eck in der Blumenstraße richtet sich das Diversity-Jugendzentrum mit Cafébetrieb und Kiosk gezielt an die junge LGBTIQ*-Zielgruppe.

Von einem solchen Angebot können Frauen anderswo auf der Welt oft nur träumen. Seit zehn Jahren bietet Letra auch eine Geflüchtetenberatung. Der Zulauf ist enorm. Viele Frauen müssen Länder mit homophober Politik aus Angst vor der Lynch-Justiz verlassen. 150 Klientinnen allein aus Uganda betreuen die Beraterinnen derzeit. Wer helfen möchte, kann sich einbringen oder spenden.


LGBTQ*-Stellen: Wichtige Nummern und Adressen

Letra: Allgemeine Informationen und Anfragen: 089/7254272; Allgemeine Beratung: 089/998295930; Beratung für geflüchtete Lesben: 089/998295931 ; Angertorstraße 3; letra.de

Fach- und Beratungsstelle Regenbogenfamilien:

089/46224606; Saarstraße 5 / II; regenbogenfamilien-muenchen.de

Lez - lesbisch-queeres Zentrum: 089/46224608; Müllerstraße 26; lez-muenchen.de

diversity LesBiSchwule und Trans* Jugendorganisation München: 089/55266986; Blumenstraße 11

Ob Deutschunterricht für die Geflüchteten oder andere Hilfe: Wer sich engagieren möchte, ist jederzeit herzlich willkommen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
7 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Analyst am 06.07.2021 18:08 Uhr / Bewertung:

    Es ist doch schön zu Sehen wie sehr doch unsere Altvorderen,nicht einen Schritt in die Moderne Zeit machen können,das Betrifft alle bisherigen Homophoben Kommentatoren.
    Erschreckend,das man Menschen Leben und Lieben lassen kann,wie sie möchten.
    Erbärmlich!

  • katzenfliege am 07.07.2021 15:33 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Analyst

    "Erschreckend,das man Menschen Leben und Lieben lassen kann,wie sie möchten."

    Wieso finden Sie das "erschreckend"? Es ist doch wohl ein Grundrecht, so zu leben und zu lieben wie man möchte.

  • aberdochsonicht2 am 06.07.2021 09:45 Uhr / Bewertung:

    Früher war Sexualität Privatsache, heute gehört es "zum guten Ton" sie zu jeder passenden und meist unpassenden Gelegenheit öffentlich zu machen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.