Leichenteile des ermordeten Münchner Kochs in Tschechien entdeckt
MÜNCHEN - Ein weiteres Stück des Mord-Puzzles ist gefunden: In einem Waldstück in Tschechien nahe der bayerischen Grenze wurde der Torso des 35-jährigen Münchner Kochs Markus Schindlbeck gefunden. Der Mörder scheint mit der Leiche im Kofferraum quer durch Bayern gerast zu sein.
Der Mord an Markus Schindlbeck gerät zum makaberen Leichen-Puzzle. Nachdem ein Angler am Freitag nahe Geretsried die beiden abgetrennten Arme des 35-jährigen Münchners in der Isar fand, wurde der enthauptete Torso des Toten in der Nähe von Furth im Wald, kurz hinter der tschechischen Grenze in einem Waldstück bei Vseruby gefunden. Eine weitere Spur führt die Fahnder der Münchner Mordkommission inzwischen nach Waakirchen im Landkreis Miesbach.
Mit der Leiche im Kofferraum fuhr der Mörder in der vergangenen Woche offenbar kreuz und quer durch Bayern. Markus Schindlbeck verschwand nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen am 25. Januar. Auch der Dienstwagen des gelernten Kochs und Handelsvertreters, ein silberfarbener Opel Vectra Kombi (Kennzeichen: H-GK 2010) ist seitdem weg. Am vergangenen Freitag wurden die Arme des Toten gefunden. Der Mörder hatte sie am Ortseingang von Geretsried von der Tattenkofener Brücke in die Isar geworfen.
Blutverschmierter Torso
In der Wohnung des 35-Jährigen in Sendling fanden die Experten der Kripo später eingetrocknete Blutspuren im Bad und im Flur. Rund 300 Kilometer entfernt, im Grenzgebiet von Tschechien und Bayern, tauchte ein weiteres Teil der Leiche auf. Nahe Vseruby wollte am vergangenen Dienstag ein Jäger zusammen mit seinen Kindern Tiere im Wald füttern. Dabei entdeckte er hinter einem Baum einen schwarzen Müllsack. Als er ihn öffnete, lag vor ihm eine kopflose Leiche, blutverschmiert, ohne Arme und Beine. Der Zeuge hörte, wie ganz in seiner Nähe ein Auto wegfuhr. Ob es sich dabei um den Mörder handelt, ist derzeit noch unklar.
Spur zum Tegernsee
Die tschechische Polizei nahm die Ermittlungen auf. Mehrere hundert Polizisten durchkämmten das fragliche Waldstück bei Vseruby. Das Gebiet liegt unweit der Europastraße 50 nach Pilsen. Doch bisher wurden keine weiteren Leichenteile gefunden.
Die Münchner Mordkommission ließ am Wochenende Gewebeproben der beiden Leichenfunde in der Gerichtsmedizin untersuchen. „Ein DNA-Abgleich hat ergeben“, so Polizeisprecher Peter Reichl, „dass es sich zweifelsfrei um den 35-jährigen Münchner handelt.“ Eine weitere Spur führte die Fahnder gestern in die Nähe des Tegernsee. Ein Zeuge hatte sich gemeldet, der den vermissten Wagen des Mordopfers Anfang der vergangenen Woche in Waakirchen an einem Altkleidercontainer gesehen hat.
Ralph Hub