Lehrer fordern Hilfe: "Bestärkung für die Kollegen bitte!"

Birgit Dittmer-Glaubig vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband. spricht im AZ-Interview über den Alltag der Lehrer und Trauma-Situation während des Unterrichts.
Interview: Linda Jessen |
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Birgit Dittmer-Glaubig vom BLLV ist Konrektorin einer Schwabinger Mittelschule.
dpa/AZ Birgit Dittmer-Glaubig vom BLLV ist Konrektorin einer Schwabinger Mittelschule.

München - Schüler, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, haben in Deutschland oft mit einem Trauma zu kämpfen. Jetzt fordern die Lehrer Hilfe.

AZ: Frau Dittmer-Glaubig, am Wochenende gab es ein Trauma-Seminar für Lehrer, weitere Seminare sollen folgen. Welche Hilfe wünschen Sie sich dabei?
Birgit Dittmer-Glaubig: Vor allem Bestärkung für die Kollegen, denn viele sind unsicher. Ich wünsche mir, dass konkrete Fragen hergeleitet werden damit die Lehrer merken: Ich mache letztlich gar nicht so viel falsch.

Sie berichten von Kindern die plötzlich schreiend aus dem Klasssenzimmer rennen. Wie reagiert man darauf?
Besonders dann wäre es wichtig, einen zweiten Lehrer im Raum zuhaben, der einen Moment mit dem Kind rausgehen kann. So holen die Lehrer eben teils per Handy einen Kollegen zur Hilfe – denn sie können ja nicht einfach den Rest der Klasse allein lassen.

Lesen Sie hier: "Je jünger das Kind, desto schilmmer ist das Trauma"

Wie reagieren die anderen Kinder und wie helfen Sie ihnen, mit der Situation umzugehen?
Sie sind oft erschrocken und betroffen. Darum ist es wichtig, offen darüber zu sprechen und ein positives Gefühl zu schaffen. Besonders in der Grundschule erarbeiten wir das Thema mit kindgerechten Geschichten. So lernen sie auch, was es bedeutet, wenn man flüchten muss.

Kommt das Thema "Traumatisiertes Kind" im Studium überhaupt vor?
Nein. Mit dem ganzen Begriff kommen wir jetzt erst in Berührung, auch wenn es sicher schon vorher traumatisierte Kinder in Bayern gab. Das sind aber in der Regel Einzelfälle, die Gründe bekannt und sie werden aufgefangen. In dem Umfang kommen wir erst jetzt damit in Berührung. In Zukunft muss das vielleicht auch in der Ausbildung vorkommen. Wie übrigens auch Didaktik für Deutsch als Zweitsprache.

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