Legal, illegal, scheißegal: Räuber schlägt mit Bierflasche zu

Legal, illegal, scheißegal. Nach diesem Punk-Motto scheint Peter K. (20, Namen geändert) bislang gelebt zu haben. Einmal musste er Sozialstunden ableisten, weil er mit Marihuana erwischt wurde. Keine Seltenheit bei ihm, wie er vor Gericht unumwunden zugibt. Zwei bis zehn Gramm mussten es bei ihm schon sein. Täglich. Das reichte für bis zu 14 Joints. Auch die Wasserpfeife habe er gerne genutzt.
Doch dieses Mal wird es mit einer disziplinarischen Maßnahme allein nicht getan sein. Zu schwer wiegt der Vorwurf: Am 5. Juli soll Peter K. am Rande des Volksfestes in Vaterstetten mit einer Bierflasche zugeschlagen haben, um an ein iPhone heranzukommen. So schildert es sein Opfer.
Die Flasche ging durch den Aufprall auf dem Kopf des Mannes zu Bruch. Diesen Augenblick nutzte Peter K. laut Anklage, um das iPhone seines Opfers an sich zu reißen und davon zu laufen.
Fragen nach seiner Zukunft blockt der junge Mann ab. Kein Interesse.
Der Angeklagte schildert den Vorfall völlig anders. Er habe nach einer Zigarette gefragt und sei dann von den beiden Angesprochenen mit den Worten „Verpiss dich!“ beleidigt worden. Es kam zum Streit und einer der beiden habe ihm dann auf die Nase geschlagen.
„Ich habe im Reflex zurückgeschlagen.“ Mit der Bierflasche in der Hand. Seine beíden Kontrahenten seien dann davon gelaufen, nicht er. Und das Handy sei dabei auf den Boden gefallen.
Die Versuche der Vorsitzenden Richterin Regina Holstein mögliche Perspektiven des 20-Jährigen auszuloten, scheitern an der „No Future“ und „Alles egal“-Attitüde des Angeklagten. Er selber habe in der Vergangenheit bei Freunden geschlafen, Hilfsjobs gemacht und davon seinen Marihuana-Konsum finanziert. Fragen nach seiner Zukunft blockt der junge Mann ab. Kein Interesse.
Der Prozess dauerte bei Redaktionsschluss noch an.