Leerstand in München: Tausende Wohnungen zeitweise unbewohnt

2018 waren rund 47.000 Wohnungen in München zeitweise unbewohnt. Das entspricht einer Quote von 6,2 Prozent. Die Sozialreferats-Chefin wünscht sich mehr Daten.
Irene Kleber |
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Tausende Wohnungen in München standen 2018 zumindest zeitweise leer. (Archivbild)
Tausende Wohnungen in München standen 2018 zumindest zeitweise leer. (Archivbild) © Sigi Müller

München - Bei der Bekämpfung des Wohnungsleerstands in München hat die Stadtverwaltung noch allerhand zu tun. Rund 755.000 Wohnungen gab es 2018 laut der kleinen Bevölkerungszählung "Mikrozensus" in München, davon waren hochgerechnet 47.000 zumindest zeitweise unbewohnt – satte 6,2 Prozent.

Das ergibt sich aus einer Antwort des Sozialreferats auf einen Fragenkatalog der Stadtratsfraktion Die Linke/Die Partei zum Thema Wohnungsleerstand. Deutlich geringer ist der Leerstand, wenn man nur die Wohnungen in städtischer Hand betrachtet: Da liegt die Quote bei 0,5 Prozent. Allerdings sei die Datenlage kompliziert. "Um gegen Leerstand und Zweckentfremdung besser vorgehen zu können, braucht es eine genauere Datengrundlage", schreibt Sozialreferentin Dorothee Schiwy (SPD), in deren Haus die Leerstands-Fahnder arbeiten.

2017 sind laut Sozialreferat 1.075 bestehende Wohnungen abgerissen worden, als Ersatz wurden 2.965 neu gebaut. Ähnlich 2018: Da wurden aus 1.048 abgerissenen 2.577 neue. 2019 entstanden aus 889 abgerissenen 2.842 Neubauwohnungen.

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Leerstand in der Wilhelm- und Occamstraße

Auch zu zwei Objekten, deren Leerstände die Linkspartei massiv kritisiert, gibt das Sozialreferat Antworten. Unklar ist, wie es mit dem Schwabinger Altbau in der Wilhelmstraße 27 weitergeht. Dort stehen seit Längerem Wohnungen leer, der aktuelle Eigentümer will das Haus abreißen. Noch sei unklar, wie das Denkmalamt die Lage beurteilt, schreibt das Sozialreferat. Je länger sich nichts bewegt, umso lukrativer wird ein Weiterverkauf jedenfalls für den Eigentümer. Pro Jahr steige der Bodenrichtwert des Grundstücks um rund 15 Prozent, teilt das Kommunalreferat mit.

Beim Mietshaus an der Occamstraße 1 (Baujahr 1893, 2018 verkauft), wo Wohnungen und Läden leer stehen, sei eine "Wiederbelegungsanordnung in Vorbereitung". Hier steigt der Bodenrichtwert pro Jahr um rund 14 Prozent.

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24 Kommentare
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  • Zwerg am 18.11.2020 23:25 Uhr / Bewertung:

    Ich böser Mensch habe Anfang des Jahres auch Wohnungsleerstand produziert:
    - Mieter kündigt per 30.12.19 (war als ein wenig unzuverlässig bekannt, Miete kam sehr selten pünktlich, nur in drei Monaten von vier Jahren, war aber im Vorhinein bekannt, dass er persönliche Probleme hatte, das habe ich in Kauf genommen)
    Reaktion: mal vorsichtshalber nicht anschlussvermieten, weil ev. Problem
    - Auszug tatsächlich dann Ende Januar 2020
    - Problem: Heiztherme geht kaputt ohne äussere Einwirkung Mitte Februar während Renovierung (mache ich böser Vermieter wegen schlechter Erfahrungen immer selbst, ohne den Mietern das in Rechnung zu stellen, wird renoviert übergeben, kann unrenoviert zurückgegeben werden)
    - Problem: wegen Handwerker- und Ersatzteilknappheit war Reparatur Heiztherme (Heizung + Warmwasser) erst im Mai behoben
    - bis dahin kann ich die Wohnung leider nicht vermieten
    (bestes Schwabing, 33qm Appartement, 15 € kalt)
    Bin ich wegen Leerstand jetzt ein böser Bube, der enteignet gehört?

  • Hel am 17.11.2020 19:53 Uhr / Bewertung:

    Also derzeit stehen zumindest jede Menge Studentenwohnungen leer... kein Wunder, da die meisten Vorlesungen eh nur noch online stattfinden.

  • Der wahre tscharlie am 18.11.2020 15:36 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Hel

    Studenetenwohnungen stehen leer, weil die Lesungen online stattfinden?
    Wo denn da, wenn die Wohnungen leer stehen? An der Isar? Im Englischen? Schreibtisch und PC am Monopteros incl. Stromanschluß LOL

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