Leben von Pfarrer Schießler aus München kommt jetzt als TV-Serie

"Himmel, Herrgott, Sakrament": Das Buch von Münchens schillerndstem Pfarrer läuft jetzt als Serie im BR, mit Stephan Zinner in der Hauptrolle. In einer Szene huscht Rainer Maria Schießler sogar selber durch den Film.
Irene Kleber |
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Stephan Zinner spielt in der BR-Serie "Himmel, Herrgott, Sakrament" den Pfarrer Hans Reiser, der in München eine Gemeinde übernimmt.
Stephan Zinner spielt in der BR-Serie "Himmel, Herrgott, Sakrament" den Pfarrer Hans Reiser, der in München eine Gemeinde übernimmt. © Barbara Bauriedl

München - "Finger weg!", donnert Stephan Zinner in einer Szene vorm Kirchenaltar, und schnaubt ein "Himmel Herrgott Sakrament!" hinterher, mit einem so herrlich bayerischen Grant in der Stimme, wie halt nur der Zinner es kann. Bloß, dass der Schauspieler, den man als Söder-Darsteller vom Nockherberg kennt oder als Metzger Simmerl aus den Eberhofer-Krimis, zum ersten Mal ein Pfarrersgwand dabei trägt.

Nur drei Wochen sind es noch, dann kommt am 27. Oktober die heiß erwartete sechsteilige BR-Serie "Himmel, Herrgott, Sakrament" ins Fernsehen, die sich ans gleichnamige Bestseller-Sachbuch von Münchens schillerndstem Pfarrer Rainer Maria Schießler von der katholischen Pfarrgemeinde St. Maximilian anlehnt.

Serie über das Leben von Rainer Maria Schießler: Ein Landpfarrer kommt nach München

Die Drehbücher hat Kult-Regisseur Franz Xaver Bogner ("Irgendwie und Sowieso", "München 7") mit Marcus Pfeiffer und Stefan Betz geschrieben – und die Geschichte geht so: Der Landpfarrer Hans Reiser (Stephan Zinner) übernimmt eine Problemgemeinde in München, die Kirche ist gähnend leer, es wimmelt an Kirchenaustritten, und Reiser, dem das gründlich missfällt, lässt sich was einfallen – von Freibier beim Kirchenfest über Viecherl im Gottesdienst bis zur Kanzel als Plattform für Umweltaktivisten.

Obwohl es Reiser gelingt, die Kirche zu füllen, geht Kardinal Georg Brunnenmayr (Erwin Steinhauer) der Reformeifer zunehmend zu weit. Sakrisch viel Pfarrer Schießler steckt da drin, dessen Viecherlmessen berühmt sind, der auch schon mal im Hofbräuhaus oder im Tierheim predigt und der in jüngeren Jahren als kellnernder Pfarrer auf der Wiesn für Gesprächsstoff gesorgt hat, die Münchner kennen das ja.

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Eine kleine Statistenrolle übernimmt Pfarrer Schießler in der BR-Serie dann doch

Wie fühlt er sich also als Fernseh-Serienheld, der Herr Pfarrer? "Ich? Ich bin doch kein Serienheld", lacht er ins Telefon, er kenne übrigens nicht mal das Drehbuch, und die Filme habe er auch noch nicht probegeschaut, "das darf ich ja gar nicht". Franz Xaver Bogner habe ihm das so erklärt: "Wir spielen nicht dich, du bist bloß der Ideengeber für einen Pfarrer, der anders ist, und der sagt, die Kirche ist im Aufbruch."

Zwei Mal ist Pfarrer Schießler freilich trotzdem am Set gewesen, einmal, um alle zu begrüßen ("Das ist wirklich eine Ehre für mich, dass die mein Buch verfilmen"). Und ein zweites Mal, um eben doch einmal kurz im Film aufzublitzen, aber nicht als Pfarrer Schießler, sondern als Spaziergänger mit Dackel.

Angelehnt ist die BR-Serie ans gleichnamige Sachbuch "Himmel, Herrgott, Sakrament", das der Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler 2016 geschrieben hat.
Angelehnt ist die BR-Serie ans gleichnamige Sachbuch "Himmel, Herrgott, Sakrament", das der Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler 2016 geschrieben hat. © Felix Hörhager

Da begegnet er dem gassigehenden Pfarrer Reiser – eine Schlüsselszene für die Erfindung der Viecherlmesse im Film, so viel sei verraten. Die Szene habe beim ersten Dreh gesessen. "Passt scho! Alles gut! Wenn einer wie der Bogner das sagt", sagt Schießler, "das ist schon fast wie eine Heiligsprechung."

Natürlich habe sich der Regisseur anfangs bei Schießler auch Rat geholt. "Macht ein Pfarrer sowas? Geht der da hin? Wie findet was wo statt?" Und Stephan Zinner? "Ein unglaublich positiver Mensch!" Er sei häufig in seinen Gottesdiensten gesessen. Einen Schnellkurs für Jungpriester habe der Schauspieler auch bekommen, "mit allem, was wir als Studenten vor der Weihe gelernt haben", erzählt Schießler.

"Wenn du das Kreuz nicht sauber zeichnest, schaut's aus wie ein Scheibenwischer am Auto"

"Wie zieht man sich an, wie geht man mit der ganzen Gewandung durch die Kirche, da musst du ja schreiten. Wie spricht man mit ausgebreiteten Armen ein Gebet. Wennst du dich da mittendrin an der Nasn kratzt, schaust aus, wie ein Verkehrspolizist." Dass auch ein Fernsehpfarrer einen Segen richtig machen muss, versteht sich sowieso. "Da musst du das Kreuz schön sauber in der Luft zeichnen. Weil wennst nicht aufpasst, schaut das aus wie ein Scheibenwischer am Auto."

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"Himmel, Herrgott, Sakrament" wird in drei Doppelfolgen ab 27. Oktober an aufeinander folgenden Freitagen (20.15 Uhr) im BR Fernsehen gezeigt. Mit dem Starttermin sind alle sechs Folgen auch in der ARD Mediathek abrufbar. Am Montag, 23. Oktober (22 Uhr), läuft auch das Porträt "Pfarrer Schießler – Glaube, Liebe, Rebellion" in der Sendereihe "Lebenslinien".

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9 Kommentare
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  • Weigand am 08.10.2023 21:52 Uhr / Bewertung:

    Da Zamperl-Pfarrer.A Hund is scho

  • eule75 am 07.10.2023 14:17 Uhr / Bewertung:

    Manche Menschen sehen sich ja so gerne in den Medien!

  • Edelbayer 64 am 09.10.2023 07:22 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von eule75

    Und manche sind nur am Grandln

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