"Lasst den Mörder von Natalie nicht frei!"

Armin S. tötet 1996 die kleine Natalie. Jetzt soll er vorzeitig freikommen. Dagegen protestieren auf Facebook 16.000 Menschen. Die Siebenjährige bot dem Täter damals Geld an, damit er sie nicht umbringt.
Natalie Kettinger |
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Die kleine Natalie wurde 1996 mit sieben Jahren brutal ermordet.
privat 4 Die kleine Natalie wurde 1996 mit sieben Jahren brutal ermordet.
Im oberbayerischen Epfach (Landkreis Landsberg a. Lech) nahmen damals über 1000 Menschen an einem Gedenkmarsch teil.
dpa/Frank Leonhardt 4 Im oberbayerischen Epfach (Landkreis Landsberg a. Lech) nahmen damals über 1000 Menschen an einem Gedenkmarsch teil.
Ein Junge legt eine Blume an der Lechbrücke nieder.
dpa/Frank Leonhardt 4 Ein Junge legt eine Blume an der Lechbrücke nieder.
Der Täter. Kommt er demnächst wieder frei?
Polizei 4 Der Täter. Kommt er demnächst wieder frei?

Armin S. tötet 1996 die kleine Natalie. Jetzt soll er vorzeitig freikommen. Dagegen protestieren auf Facebook über 16.000 Menschen.

Am Morgen des 20. September 1996 packt die kleine Natalie Astner aus Epfach ihren Ranzen und macht sich auf den Weg zur Schule. Doch dort kommt die Siebenjährige nie an. Ein vorbestrafter Sextäter, wegen „guter Führung“ vorzeitig auf freiem Fuß, missbraucht das Mädchen, schlägt es mit dem Kopf gegen einen Baum und wirft es sterbend in den Lech. Natalie ertrinkt.

Ihr Mörder wird 1997 zu lebenslanger Haft verurteilt, zudem stellt das Landgericht Augsburg die besondere Schwere der Schuld fest.

Nun hat Armin S. (heute 45), der in Rheinland-Pfalz einsitzt, seine vorzeitige Freilassung beantragt. Erneut wegen „guter Führung“.

Ein Vorstoß, gegen den Natalies Cousine Katharina M. online protestiert.

„Als wir diese Nachricht erhielten, waren wir schockiert“, so die 32-Jährige. „Plötzlich war es für die ganze Familie, als wäre die Tat erst gestern gewesen. Der Mord und der Missbrauch sind wieder so präsent und reißen alte, nie verheilte Wunden auf.“

Das Mädchen bot dem Täter 1000 Euro

Es könne nicht sein, dass ein Wiederholungstäter immer wieder eine neue Chance bekomme, sagt die junge Frau. „Wer gab der kleinen Natalie diese Chance?“ Armin S. tat es nicht.

„Natalie flehte während des 45-minütigen Missbrauchs um ihr Leben. Ihr Flehen und Wimmern ließ Armin S. kalt“, schreibt Katharina M. bei Facebook. „Natalie bot ihrem Peiniger sogar 1000 Mark, wenn er sie gehen ließe. Sie würde niemandem ein Wort erzählen. Doch sie flehte vergebens.“

Der Täter habe den Kopf seines Opfers gegen einen Baum geschlagen, bis es sich nicht mehr rührte und das nackte Kind dann in den Lech geworfen.

Natalies Großvater zerbricht an dem Verbrechen

Zwei Tage lang war Natalie damals vermisst, dann fanden Polizisten ihre Leiche im Fluss. Der Kindermord erschütterte die Menschen in ganz Deutschland.

In Natalies Heimatort Epfach im Kreis Landsberg zogen 1000 Trauernde mit Bildern des Mädchens und Kerzen bei einem Gedenkmarsch durch die Straßen.

Natalies Großvater sei am Tod seiner Enkelin zerbrochen, sagt Katharina M. Er starb nach dem Verbrechen an einem Herzinfarkt. Natalies Vater hat ebenfalls bereits zwei Infarkte erlitten.

Der Großvater hatte die „Bürgerinitiative Natalie“ gegründet, in deren Namen Katharina M. nun gegen die vorzeitige Freilassung des Mörders ihrer Cousine kämpft.

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