Langsamer fahren, schlechter parken

Auf den verschneiten Münchner Straßen gibt es weniger Unfälle als sonst. Dafür haben es Trambahn-Fahrer oft schwerer – genau wie Fluggäste: Rund zehn Prozent der Flüge fielen aus
von  Ralph Hub
Schnell geht anders: So sah es am Montag auf dem Mittleren Ring aus.
Schnell geht anders: So sah es am Montag auf dem Mittleren Ring aus. © dpa

MÜNCHEN Es ist fast ein Mysterium. Jedes Jahr, wenn der Winter in Schwung kommt, muss der Eiszauber am Stachus zusammenpacken. Während die Stadt im Winter landet, zerlegen Handwerker die Eisbahn. Aber manche Dinge sind offenbar so unabänderlich wie das Wetter. Die AZ hat sich einmal umgesehen – und die Folgen des Wetters hier zusammengetragen.

MÜNCHNER FAHREN BRAV

Verschneite Straßen und zugeschobene Parkbuchten lassen die Autofahrer in München offenbar kalt: Die Verkehrspolizei hat momentan sogar weniger zu tun als an Tagen ohne Schnee. Gerade mal 30 Unfälle registrierte die Polizei am Montag. Ohne Schnee und Eis kracht es pro Tag durchschnittlich 15 bis 20 Mal häufiger.

FALSCHPARKER-FRUST

Neben Schneebergen machen vielerorts Falschparker Ärger: Weil Schnee Fahrbahnmarkierungen bedeckt oder aufgetürmter Schnee an den Randsteinen Platz einnimmt, stehen Autos häufiger im Weg.
Am Montagmorgen traf es mehrere Tramlinien zeitgleich. Hunderte Fahrgäste waren betroffen. Am Rotkreuzplatz und in der Bayerstraße blockierten Falschparker kurz nach 10 Uhr für eine halbe Stunde die Trambahnen der Linien 12, 18 und 19.

FLUGGÄSTE IM STRESS

Kalt erwischt hat es den Münchner Flughafen. Mehr als Flüge mussten am Montag witterungsbedingt ausfallen, teilte Peter Prümm, Sprecher des Airports mit. Das sind rund zehn Prozent der Flüge.
Betroffen seien sowohl innerdeutsche als auch europaweite Verbindungen. Grund hierfür sei, dass am Vorabend wegen des Eisregens beispielsweise am Flughafen Frankfurt viele Strecken nicht bedient werden konnten und deshalb eingeplante Maschinen am Montag an den Zielflughäfen fehlten. Dazu kamen in München 150 Verspätungen bei Flügen.

STAUS UND UNFÄLLE

Auf vielen Straßen und Autobahnen im Freistaat ging es den ganzen Tag über nur im Schritttempo voran. Allein im Zuständigkeitsbereich der Polizei Oberbayern Nord in Ingolstadt ereigneten sich rund 50 Unfälle, die auf den Autobahnen A 9 und A 92 zu langen Staus führten. Sechs Menschen wurden leicht verletzt.
Auf der Salzburger Autobahn rutschten am Montagnachmittag im Schneegestöber zwischen Frasdorf und Bernau mehrere Lastwagen und Autos ineinander. Die Strecke nach Salzburg war für Stunden gesperrt.

EISSCHWIMMER


Ein 19-Jähriger sprang in Nürnberg in die eiskalte Pegnitz. Als Notarzt und Polizei ihn retten wollte, schlug er um sich. Ein Polizist kam verletzt in eine Klinik.


WO KINDER SCHULFREI HABEN

Wegen vereister Straßen blieben am Montag in Unterfranken einige Schulen geschlossen. Betroffen: die Kreise Miltenberg, Main-Spessart und Schweinfurt.

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