Langeweile bis Notlage: Sieben Gründe, warum Senioren kriminell werden

Immer mehr Senioren haben etwas auf dem Kerbholz. Woran liegt das? Eine Studie gibt Aufschluss.
von  Eva von Steinburg
Warum steigt die Zahl von kriminellen Senioren? (Symbolbild)
Warum steigt die Zahl von kriminellen Senioren? (Symbolbild) © Stephan Scheuer/dpa

München - Was sind typische Verstöße im Alter? In der Kriminalstatistik gibt es die höchste Zahl an Tatverdächtigen bei Diebstahl, es folgen Beleidigungen, leichte Körperverletzungen und Betrug.

Die Tatmotive erarbeitete die Forschungsgruppe um Professor Stefan Pohlmann aus der Analyse von Dokumenten und mittels explorativer Befragungen älterer Strafgefangener.

Diese Motive haben ältere Menschen für Straftaten

Das Ergebnis: Es gibt sieben subjektive Rechtfertigungskategorien: darunter Langeweile und die damit verbundene Sehnsucht nach Spannung, Ablenkung und Nervenkitzel ("thrill") sowie existenzielle Not oder die Angst vor einem sozialen Abstieg ("affliction").

Weitere Motive sind kognitive Veränderungen oder psychische Störungen ("disorder"), Rache und Selbstjustiz ("revenge"), unzureichende Einschätzung der Rechtswidrigkeit des eigenen Verhaltens ("pseudo rationality") sowie die aktive Provokation einer Straftat, da die alltäglichen Lebensumstände gegenüber dem Strafvollzug weniger attraktiv ausfallen ("active choice"). Schließlich führt ein kriminelles Umfeld ("environment") zu Straftaten. Was genau Straftäter antreibt, ist also höchst individuell.

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