Langes Warten auf Bürgerbüro-Termin: Doppelter Ausweis-Stau

München - Die sechs Bürgerbüros des Kreisverwaltungsreferats (KVR) verzeichnen derzeit eine große Nachfrage nach Personalausweisen und vor allem Reisepässen – und das wiederum führt teils zu langen Wartezeiten für die Münchnerinnen und Münchner.
KVR: Termin-Stau für Personalausweise und Reisepässe
Einen großen Anteil daran hat auch die Corona-Pandemie. Viele Menschen haben ihre Ausweisdokumente im letzten Jahr lange nicht gebraucht und stellen nun aber etwa bei der Urlaubsplanung fest, dass Personalausweis oder Reisepass teils schon seit einiger Zeit abgelaufen sind.
"Die stark gestiegene Nachfrage bedeutet eine Herausforderung, vor der aktuell zahlreiche Kommunen stehen", sagt Kreisverwaltungsferent Thomas Böhle (SPD). Das Problem: Für das Beantragen von Ausweisdokumenten ist eine persönliche Vorsprache rechtlich zwingend nötig. Das ist nur mit Termin möglich. Auch das Abholen fertiggestellter Ausweise funktioniert nur mit vorher vereinbartem Termin.
Bürgerbüros nicht voll besetzt
Und weil sich in den Bürgerbüros nur so viele Menschen in den Räumen aufhalten dürfen, dass die zum Infektionsschutz erforderlichen Abstände eingehalten werden können, kann die Stadt derzeit nur begrenzt Termine vergeben.
Da zusätzlich eine Vollbelegung der Büros nicht möglich ist, stauen sich die Termine weiter: Fälle mit Wartezeiten von vier Monaten sind der AZ bekannt.
"Wir legen großen Wert darauf, alle Bürgeranliegen so schnell wie möglich zu bedienen und allen Anforderungen und Wünschen gerecht zu werden. Das Kreisverwaltungsreferat nutzt hier alle Möglichkeiten, um die vorhandenen Ressourcen voll auszuschöpfen. Für die Bürgerbüros werden mehrmals täglich im Kalender neue kurz-, mittel und langfristige Termine freigeschaltet, auch für den jeweils aktuellen Tag, abhängig von den zur Verfügung stehenden Kontingenten. Zusätzlich werden auch vereinzelt durch Terminabsagen immer wieder Termine frei. Erfahrungsgemäß sind allerdings neu freigeschaltete Termine schnell vergeben", so Böhle weiter.
Alleine im Mai diesen Jahres haben 26.882 Münchner ein Ausweisdokument beantragt – gut 2.000 mehr als im Jahr zuvor. Immerhin: "Bürgerinnen und Bürger mit abgelaufenem Reisepass oder Personalausweis müssen keine unmittelbaren Konsequenzen, etwa ein Bußgeldverfahren, befürchten", sagt Böhle. Für die Einreise in das ein oder andere Land können ungültige Ausweisdokumente hingegen durchaus zum Problem werden.
In München gibt es sechs Bürgerbüros, verteilt in der Stadt. Zur Beantragung eines Ausweisdokumentes können Sie in jedes der Bürgerbüros fahren, Sie müssen nicht das nächstgelegene nehmen. Gerade das KVR in der Ruppertstraße oder das Bürgerbüro am Orleansplatz sind oft stark frequentiert.