Sicherheitsbedenken: Jüdisches Museum nimmt nicht an Langer Nacht der Museen teil
München - Knapp 2.700 km Luftlinie ist der Gazastreifen von München entfernt, dennoch haben die schrecklichen Ereignisse, die sich seit vergangenem Samstag in Israel abspielen, nun auch direkte Auswirkungen auf das kulturelle Leben in München.
Mehr als 90 Museen und Häuser werden am Samstag, 14. Oktober im Rahmen der Langen Nacht der Museen von 18 bis 1 Uhr geöffnet haben. Doch auf den Besuch des Jüdischen Museums auf dem St.-Jakobs-Platz müssen Interessierte in diesem Jahr verzichten.
Aus Sicherheitsgründen hat man sich dazu entschlossen, die Teilnahme an der Langen Nacht der Museen in diesem Jahr kurzfristig abzusagen, wie die Museumsleitung auf X (vormals Twitter) am Donnerstag bekanntgab.
Die Angst vor einer antisemitischen Attacke ist nicht unbegründet, der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, warnte bereits vor Angriffen auf jüdische Einrichtungen in Deutschland und auch der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke, erklärte, dass der Schutz dieser Einrichtungen für Landes- und Bundesbehörden nun oberste Priorität habe.
Auf Instagram teilte das Jüdische Museum seine tiefe Erschütterung über die terroristischen Anschläge der Hamas im entfernten Israel. "Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen, deren Familien und Freund*innen."
Zwar bleiben am Samstag die Türen des Jüdischen Museums verständlicherweise geschlossen, das gemeinsame Gedenken, welches am Donnerstagabend um 18.30 Uhr auf dem St.-Jakobs-Platz beginnen soll, wird jedoch stattfinden.
An der Zusammenkunft nehmen unter anderem die langjährige IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU), Talya Lador-Fresher, die Generalkonsulin des Staates Israel, Erzbischof Reinhard Marx sowie der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm teil.