Landtagswahl Bayern: Briefwahl in München ab sofort möglich – Stadt schließt Verzögerungen nicht aus

Seit Montag können die Münchner die Stimmabgabe für die Landtagswahl per Briefwahl beantragen. Die AZ hat zusammengefasst, wo Sie Ihre Unterlagen beantragen können und ab wann diese in Ihrem Briefkasten liegen sollten.
von  AZ/dpa
Seit Montag kann man die Briefwahl in München beantragen. (Symbolbild)
Seit Montag kann man die Briefwahl in München beantragen. (Symbolbild) © imago/Seeliger

MünchenMehr als 900.000 Münchner sind dieses Jahr zur bayerischen Landtagswahl wahlberechtigt – viele von ihnen werden sich vermutlich auch dieses Mal wieder für die Stimmabgabe per Briefwahl entscheiden. Am vergangenen Sonntag wurden die Wählerlisten fertiggestellt, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Landtagswahl in Bayern: Wie beantragt man die Briefwahl-Unterlagen?

Damit ist es ab Montag (28. August) möglich, die Unterlagen zur Briefwahl bei der Stadt zu beantragen. Wichtig: Ein telefonischer Antrag ist dabei nicht möglich. Wer seine Stimme per Post abgeben will, muss seine Wahl-Unterlagen persönlich, per Mail (briefwahl.kvr@muenchen.de), oder in einem formlosen Brief beantragen. Weitere Informationen zur korrekten Antragsstellung finden Sie hier.

Briefwahl in München: Stadt rechnet mit Verzögerungen

Aufgrund der hohen Anzahl an Interessenten an einer Briefwahl könne es zu leichten Verzögerungen kommen, heißt es seitens der Stadt. Wer aber acht Tage nach Antragsstellung noch keine Unterlagen erhalten hat, solle sich bei der Stadt per Mail (Adresse s.o.) oder telefonisch melden und diese erneut beantragen.

Briefwahl wird bei Wählern immer beliebter 

Seit Jahren wächst der Anteil der Briefwählerinnen und Briefwähler allerorts stark – 2018 war er hierzulande mit 38,9 Prozent so hoch wie nie zuvor. Und Experten wie Parteien rechnen fest damit, dass die Wahl am 8. Oktober einen Rekordwert an Briefwählern liefern wird. Insgesamt sind diesmal rund 9,4 Millionen Wahlberechtigte zur Stimmabgabe aufgerufen.

Sabrina Mayer über die Briefwahl: "Es wird sicher ein Rekord werden"

"Es wird sicher ein Rekord werden, ob der Anteil aber über die 50-Prozent-Marke geht, ist kaum zu prognostizieren", hatte die Politikwissenschaftlerin Sabrina Mayer zuletzt gesagt. Nach Angaben der Inhaberin des Lehrstuhls für Politische Soziologie an der Universität Bamberg nutzen längst auch auf dem Land immer mehr Menschen die Briefwahl: "Früher hatte der Gang zum Wahllokal am Sonntag was Rituelles, und gerade auf dem Land hatte es auch was von sozialer Kontrolle, es ging auch darum, dort gesehen zu werden. Das ist heute aufgeweicht."

Briefwahlen seit 65 Jahren in Bayern möglich

Seit 1958 ist in Bayern die Briefwahl möglich, damals machten jedoch nur 96.112 Menschen davon Gebrauch. Es durfte aber auch nur derjenige per Brief wählen, der sich "am Wahltag aus wichtigem Grund" außerhalb seines Wahlkreises aufhielt. Dazu zählte ein Urlaub ebenso wie Arbeit, Krankheit oder Freiheitsentziehung, also ein Gefängnisaufenthalt. Zum Vergleich: 2003 waren es bereits mehr als 1,2 Millionen Menschen, und vor fünf Jahren besagte fast 40 Prozent.

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