Landtagswahl 2018: Kandidaten für Stimmkreis 107 München-Ramersdorf
München - Man kennt sich im Stimmkreis München-Ramersdorf: Bereits zum dritten Mal treten Markus Blume (CSU) und Markus Rinderspacher (SPD) hier im Münchner Osten gegeneinander an.
Das Direktmandat holte bisher immer Markus Blume, inzwischen CSU-Generalsekretär. Doch auch Rinderspacher sitzt bereits seit 2008 im Landtag: Ihm sicherte bei beiden Wahlen der Listenplatz den Sitz im Maximilianeum.
Dass sich dieses Ergebnis auch bei der kommenden Wahl wiederholt, scheint wahrscheinlich. Wahlprognosen sehen CSU-Generalsekretär Markus Blume als klaren Sieger im Rennen ums Direktmandat. Aber auch Markus Rinderspachers Mandat ist mit dem zweiten Platz auf der Oberbayernliste der Sozialdemokraten gut abgesichert.
Dazu kommt: Nicht nur die Kandidaten sind die gleichen geblieben, auch der Stimmkreis bleibt unverändert. Denn während einige Wahlbezirke wegen des neuen Stimmkreises München-Mitte neu zugeschnitten wurden, bleiben die Grenzen des Stimmkreises Ramersdorf da, wo sie auch schon 2013 waren.
Blume setzt sich für Verkehrsinfrasturktur ein
Beide Kandidaten sind eng mit ihrem Stimmkreis verbunden. Markus Blume ist in der Gegend aufgewachsen, wohnt noch heute hier und sitzt zudem im Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach. Und: Er ist Mitglied in etlichen Vereinen im Münchner Osten. Deren Arbeit möchte er auch im Landtag würdigen: "Mir ist wichtig, dass München bayerisch bleibt, gerade hier am Stadtrand. Deshalb unterstütze ich unsere Vereine – sie leben das Ehrenamt, das unsere Stadtgesellschaft zusammenhält", sagt Blume.
Im Landtag möchte sich Blume für eine Weiterentwicklung Münchens mit Bedacht einsetzen. Er sagt: "Mit den knappen Flächen muss sorgsam umgegangen werden. Ich wünsche mir, dass wir die städtischen Flächen besser nutzen: die letzten Grünflächen erhalten, an anderer Stelle aber gerne auch mehr Mut zur Höhe." Ein zentrales Thema ist für ihn auch der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur: "Der kreuzungsfreie Ausbau des Mittleren Rings, der weitere U-Bahnausbau, die Verwirklichung der Ring-S-Bahn und der dringend notwendige Ausbau der S-Bahn-Außenäste sind für mich zentral", sagt er.
Rinderspacher plädiert für kostenfreie Kitas
Sein Konkurrent Rinderspacher wohnt in Trudering – ebenfalls ein Teil des Stimmkreises – und betreibt ein Bürgerbüro in Ramersdorf. Hierher lädt er regelmäßig zu Bürgersprechstunden und Touren durchs Viertel ein.
"Es liegt mir am Herzen, die Lebensqualität in unseren Stadtvierteln zu erhalten und auszubauen", sagt Rinderspacher. Das ginge nur im direkten Austausch mit den Bürgern. Im Landtag möchte er sich unter anderem für kostenfreie Kitas, Ganztagsschulen mit kleineren Klassen und weniger Unterrichtsausfall und eine Reform des Mietspiegels einsetzen. Dass die SPD es gerade im direkten Bürgerkontakt derzeit oft nicht einfach hat, weiß der Fraktionsvorsitzende. Trotzdem findet er, man dürfe radikalen Vereinfachern auf keinen Fall das Feld überlassen. Sein Motto sei "Demokratie braucht Demokraten!" so Rinderspacher.
Der Stimmkreis München-Ramersdorf im Überblick
Zum Stimmkreis München-Ramersdorf (107) gehören die Stadtbezirke Ramersdorf-Perlach (16) und Trudering-Riem (15). Insgesamt dürfen 104.765 Menschen im Stimmkreis wählen (plus 1.889 seit 2013). Bei der Landtagswahl 2013 hatte CSU-Kandidat Markus Blume das Direktmandat geholt.
Einen Überblick über die Kandidaten aller Stimmkreise in München finden Sie hier
München-Ramersdorf: Die Kandidaten
CSU: Markus Blume

- Alter: 43
- Beruf: Mitglied des Landtags, CSU-Generalsekretär
- Familienstand: verheiratet, zwei Kinder
Der 43-jährige Unternehmer wurde in München geboren und wuchs in Perlach auf, wo er auch heute noch im Bezirksausschuss sitzt. Seit 2008 ist er Mitglied des Landtags und seit diesem Jahr sogar Generalsekretär der ganzen CSU. Im Landtag möchte er unter anderem dafür sorgen, dass München besser mit dem Umland vernetzt wird. Blume ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er lebt in Waldperlach.
SPD: Markus Rinderspacher
- Alter: 49
- Beruf: Landtagsabgeordneter
- Familienstand: verheiratet, ein Kind
Der 49-Jährige arbeitete als Journalist, bevor er 2008 in den bayerischen Landtag gewählt wurde, wo er als Fraktionsvorsitzender der SPD zugleich Oppositionsführer ist. Im Landtag setzt er sich dafür ein, Familien zu fördern, Schulen zu stärken und Mieter zu schützen.
Wichtig ist ihm der Ausbau des ÖPNV, der nach und nach kostenfrei gemacht werden soll – zunächst für Senioren und junge Leute in der Ausbildung. Rinderspacher ist geschieden und hat einen Sohn. Mit seiner Lebensgefährtin, der Opernsängerin Franziska Rabl, wohnt Markus Rinderspacher in Trudering.
Grüne: Susanne Kurz
- Alter: 44
- Beruf: Filmemacherin, Kamerafrau
- Familienstand: verheiratet, vier Kinder
Kamerafrau und Filmemacherin Kurz (44) wurde in Ludwigshafen geboren und zog 1995 nach Oberbayern. Besonders am Herzen liegen ihr Themen wie Bürgerbeteiligung, lebenswertes Wohnen mit bezahlbaren Mieten auch in der Stadt und Integration, die sie lieber Inklusion nennt. Kurz wohnt in Ramersdorf-Perlach, ist verheiratet und Mutter von vier Kindern.
FDP: Manfred Krönauer
- Alter: 44
- Beruf: Steuerberater, Betriebsrat
- Familienstand: ledig
Der 44-jährige Finanzwirt und Steuerberater ist derzeit als Steuerreferent beim Allianz-Konzern angestellt. Bereits 2013 und 2017 trat Manfred Krönauer für die FDP als Bundestagskandidat an – in beiden Fällen allerdings erfolglos.
Im Landtag würde Manfred Krönauer sich für eine stärkere Grundlagenforschung bei Krebserkrankungen und für eine menschliche Unterbringung in Alten- und Pflegeheimen einsetzen. Krönauer ist ledig, hat keine Kinder und wohnt in der Parkstadt Bogenhausen.
Die Linke: Moritz Lindenthal
- Alter: 18
- Beruf: Auszubildender (Bankkaufmann)
- Familienstand: ledig
Der gelernte Bankkaufmann und angehende Flugbegleiter ist mit 18 Jahren mit einer der jüngsten Direktkandidaten der Landtagswahl.
Im Landtag möchte er sich für lebendige Demokratie mit aktiver Bürgerbeteiligung und dem Mut zu mehr Europa einsetzen. Seiner Meinung nach braucht München ein „soziales Update“, damit alle, die in der Stadt leben gut und bezahlbar wohnen und studieren können. Lindenthal wohnt in Haidhausen. Er hat keine Kinder und lebt in einer homosexuellen Partnerschaft.
AfD: Iris Wassill
- Alter: 49
- Beruf: Versicherungsjuristin
- Familienstand: verheiratet
Die 49-jährige Juristin ist Münchnerin in dritter Generation und seit über 20 Jahren für einen Versicherungskonzern tätig. Für ihren Bezirk möchte sie die Freiheitsrechte der Bürger in Psychiatrie und Neurologie schützen, Mittel ohne „Inländerdiskriminierung“ verteilen und Förderschulen statt Inklusion. Auch der Erhalt von Wirtschaften und Biergärten in München ist ihr wichtig.
Freie Wähler: Dr. Jörg Breyer
- Alter: 54
- Beruf: Rechtsanwalt
- Familienstand: k.A.
Der 54-jährige Rechtsanwalt tritt für die Freien Wähler im Stimmkreis an. Für ihn ist das wichtigste München-Thema die immer extremer werdende Wohnungsnot. Um diese anzugehen, möchte er sich im Landtag dafür einsetzen, dass auch im Umland attraktive Arbeitsplätze entstehen, zum Beispiel durch den Ausbau des schnellen Internets. Breyer wohnt in Moosach.
Bayernpartei: Richard Progl
- Alter: 39
- Beruf: Diplom-Betriebswirt
- Familienstand: verheiratet, zwei Kinder
Der 39-jährige Diplom-Betriebswirt sitzt seit acht Jahren für die Bayernpartei im Münchner Stadtrat. Inzwischen ist er sogar zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden aufgestiegen. Wichtig sind dem Stadtrat vor allem der Erhalt der bairischen Sprache und Tradition, eine Förderung des Mittelstandes und ein behutsames Münchner Wachstum, das auch die Region mit einbezieht. Progl ist verheiratet. Er hat zwei Töchter und wohnt mit seiner Familie im Viertel Berg am Laim.
mut: Sabine Ziegler
- Alter: 54
- Beruf: Hausmeisterin
- Familienstand: verheiratet, mehrere Kinder
Wer sind die Kandidaten in München-Ramersdorf (Stimmkreis 107)?
Oben sehen Sie die Kandidaten des Stimmkreises aufgelistet. Mit dem hier folgenden Kandidaten-Check von abgeordnetenwatch.de können Sie ganz leicht herausfinden, welche Position die Kandidaten zu bestimmten Thesen vertreten. Auch Sie selbst können den einzelnen Thesen entweder zustimmen, sie ablehnen oder sich gegenüber eines gewissen Themengebiets neutral halten. Am Ende des Checks - nach 20 Thesen - sehen Sie dann, mit welchem Kandidaten, bzw. welcher Partei sie die meisten Übereinstimmungen haben.
Wer im Hinblick auf die kommende Landtagswahl (14. Oktober) also noch unschlüssig sein sollte, kann sich mit dem Kandidaten-Check von abgeordnetenwatch.de einen ersten groben Überblick verschaffen.
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