Landtag: Die CSU kommt ganz ohne Frauen aus

Die Stadtratswahl ist vorbei, jetzt gehen die Kandidaten für die acht Münchner Stimmkreise für die Landtagswahl am 28. September an den Start. Bereits im Vorfeld hat es in den Parteien heftige Verwerfungen gegeben.
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MÜNCHEN - Die Stadtratswahl ist vorbei, jetzt gehen die Kandidaten für die acht Münchner Stimmkreise für die Landtagswahl am 28. September an den Start. Bereits im Vorfeld hat es in den Parteien heftige Verwerfungen gegeben.

Bei der CSU tobte wieder der Geschlechterkampf. Keine einzige Frau hat es in die Reihe der acht Direktkandidaten geschafft. In den Vorjahren war das feminine Feigenblatt einzig Strauß-Tochter Monika Hohlmeier. Doch sie gehört seit ihrem Sturz als Ministerin zur CSU in Vaterstetten. Die SPD und Grüne haben jeweils drei Frauen aufgestellt. Und so treten sie in den acht Stimmkreisen gegeneinander an:

Altstadt-Hadern

Dort gab es den ersten Aufstand und die erste Kampfkandidatur einer Frau: Die Juristin Gabriele Dietrich lehnte sich offen gegen die permanente Männerübermacht in der Münchner CSU auf und trat gegen den Abgeordneten Georg Eisenreich an. Sie verlor mit 24:46 Stimmen. Für die SPD kandidiert Abgeordneter Ludwig Wörner. Grüne: Die Landesvorsitzende Theresa Schopper. FDP: Anette Bulfon.

Milbertshofen

Der zweite Frauen-Kampf spielte sich im Noch-Stimmkreis von Monika Hohlmeier ab. Dort versuchte Hannelore Roedel (CSU), wieder ein Amt zu bekommen, nachdem sie nicht mehr in den Bundestag gewählt wurde. Sie unterlag gegen Roland Hoffmann (früher Hohlmeiers Büroleiter und CSU-Geschäftsführer in München). Sein Gegenkandidat ist Münchens SPD-Chef Franz Maget, der den Stimmkreis dreimal direkt gegen CSU-Minister (Gerold Tandler und Hohlmeier) gewonnen hatte. Grüne: Jakob Hahn. FDP: Moritz Ostwald.

Schwabing

Dort hat es um Isabell Zacharias (SPD) derart gekracht, dass die Aufstellungsversammlung fast geplatzt wäre. Sie hatte für das Bildungsforum der SPD eine Mail zur Stadtratswahl verbreitet, in der aufgerufen wurde, die Kandidaten vor und hinter Heimo Liebich zu streichen. Obendrein hatte sie ohne zu fragen die Mail mit dem Namen der Ex-Bürgermeisterin Gertraud Burkert versehen. Für die CSU tritt wieder der Abgeordnete Ludwig Spaenle an, der den eigentlich roten Stimmkreis direkt gewonnen hatte. Grüne: die Abgeordnete Margarete Bause. FDP: Wolfgang Heubisch.

Moosach

Doppelkandidaturen sind bei allen Parteien verhasst. Das musste auch Diana Stachowitz erleben, als sie erst für den Stadtrat antrat. Vorige Woche ging sie obendrein in eine Kampfkandidatur gegen den SPD-Schatzmeister Volker Rastätter – und gewann souverän. Ihr CSU-Gegner ist der Platzhirsch Joachim Unterländer, seit 1994 im Landtag. Grüne: Martin Schmid. FDP: Johannes Hohenthaner.

Giesing

Dort hört der in die CSU-Wahlfälscher-Affäre verwickelte Joachim Haedke auf. Die Nachfolge wird bis heute von Stadtrat Reinhold Babor (68) blockiert, weil er auch ran will, aber noch keine Delegierten aufgestellt hat. Aber die Basis will kein Doppel-Mandat Stadtrat/Landtag. Das erfüllt Andreas Lorenz, der auf eine erneute Stadtratskandidatur verzichtete. Gegnerin ist die SPD-Abgeordnete Adelheid Rupp. Grüne: Claudia Stamm. FDP: Julika Sandt.

Ramersdorf:

Dort ist Wechselstimmung angesagt: Die Politdinosaurier Heinrich Traublinger (CSU) und Hermann Memmel (SPD) hören auf. Für sie kommen Markus Blume: Seine alten JU-Kontrahenten sind in der Wahlfälscheraffäre untergegangen. Für die SPD will deren München-Sprecher Markus Rinderspacher in den Landtag. Grüne: Ralf Schumacher. FDP: Mahmut Türker.

Pasing

Für Umweltminister Otmar Bernhard (CSU) ist das wohl eine „gmahde Wiesn“. Für die SPD bewirbt sich wieder der Abgeordnete Florian Ritter. Er setzte sich gegen Jan Bittlinger durch: Präsident das Vereins gegen betrügerisches Einschenken. Grüne: Nikolaus Hoenning. FDP: Reinhold Berger.

Bogenhausen:

Dort gibt es wieder das alte Mediziner-Duell: Dr. med Thomas Zimmermann (CSU) gegen Krankenpfleger Uli Pfaffmann (SPD). Grüne: Ludwig Hartmann. FDP: Otto Bertermann.

Willi Bock

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