Landgericht München: Hat dieses Ex-Pärchen mit Drogen aus dem Netz gedealt?

Wenn sie redet, schüttelt er den Kopf. Wenn er redet, tut sie dasselbe. Alles Lüge, soll das wohl heißen. Dabei waren die beiden auf der Anklagebank mal ein Liebespaar, lebten zusammen in ihrer Wohnung in Dingolfing. Dass die Beziehung inzwischen aber gründlich am Ende ist, machen die vielsagenden, meist abfälligen gegenseitigen Gesten dem Beobachter schnell klar.
So erklärt Peter F. (40, Namen geändert) zu Prozessbeginn am Montag auch, dass er bereits eine andere Wohnung in Aussicht hatte – doch ihm die Festnahme am 17. April des vergangenen Jahres dazwischenkam. Die Beziehung zu Carla G. (41) sei da bereits seit Monaten nicht mehr intakt gewesen.
Eine ruinierte Beziehung ist noch kein Straftatbestand. Doch die beiden sollen in ihrer gemeinsamen Zeit synthetische Drogen konsumiert und damit auch Handel getrieben haben. Das zumindest glaubt die Staatsanwaltschaft.
Angeklagter: "Konsument aber kein Dealer"
Mit drei Komplizen hat das Pärchen laut Anklage im "Darknet-Forum Crimenetwork" Kokain und synthetische Drogen bestellt. Für die Bezahlung nutzen die Drogen-Kunden die virtuelle Währung "Bitcoin". Der Versand erfolgte ganz normal auf dem Postweg mit Paketen oder einfachen Briefsendungen.
Am 17. April fand die Polizei dann Ecstasy und Kokain in einem Schließfach am Münchner Hauptbahnhof. Die Drogen befanden sich in ihrer Handtasche und seinem Rucksack. Der einschlägig vorbestrafte Peter F. bestreitet, Dealer zu sein. Sie hätten konsumiert, aber nicht gehandelt, sagt er.
Der Prozess dauert an.
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