Land unter im Dantebad
MÜNCHEN/NÜRNBERG - Ziemlich unberechenbar und launisch zeigt sich das Wetter im Juni: Um Mitternacht prasselte es am Sonntag so heftig auf München herab, dass das Dantebad buchstäblich absoff. Dafür fielen die vom Wetterdienst für Sonntagnachmittag angekündigten Gewitterschauer aus.
Schlag Mitternacht öffnete der Himmel seine Schleusen und schon ging es rund bei der Münchner Feuerwehr. Innerhalb kürzester Zeit gingen 20 Notrufe ein. Meist waren es undichte Flachdächer, die den Regenmassen nicht mehr Herr wurden oder Keller, die voll gelaufen waren. Richtig schlimm erwischte es das Dantebad. Durch einen undichten Revisionsschacht war Regenwasser ins Gebäude eingedrungen. Auf 200 Quadratmetern standen Technik- und Abstellräume 30 Zentimeter tief unter Wasser. Die Feuerwehr musste die Brühe abpumpen.
Starke Regenfälle haben in der Nacht zum Sonntag auch in Nürnberg Feuerwehr und THW auf Trab gehalten. In nur acht Stunden fuhren die Hilfskräfte 217 Einsätze wegen überfluteter Straßenunterführungen und Keller. Wassermengen von teilweise 25 Liter pro Quadratmeter und Stunde ließen Lichtschächte und Kellerabgänge voll laufen. Eine Bahnunterführung in der Innenstadt stand anderthalb Meter unter Wasser. Ein Autofahrer konnte sich gerade noch selbst retten, doch sein Wagen musste anschließend sogar von Tauchern geborgen werden.
Mehrere Wohnhäuser waren in Gefahr, als die Regenfälle eine Kanalbaustelle unterspülten. Ein Teil des Erdreichs, auf dem ein neun Tonnen schwerer Bagger stand, senkte sich bedrohlich ab.
Das Festivalgelände von „Rock im Park“ stand zeitweise einen halben Meter unter Wasser. Am übernassen Juni soll sich auch kurz vor Sommeranfang am 21. Juni nicht viel ändern. Es bleibt zunächst schwülwarm und wird ab Wochenmitte kühler.
rah
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