Lädchen wechsle dich: Innenstadt in Bewegung

Die Einkaufsmeilen sind in Bewegung: Jeder fünfte Laden in der Theatinerstraße ist im vergangenen Jahr neu besetzt worden.
Linda Jessen |
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Je größer das Haus, desto öfter wechselte der Ladenbesitzer. Dunkelblau ist ein Zehn-Jahresvergleich, hellblau zeigt die Veränderung von 2016/2017.
Je größer das Haus, desto öfter wechselte der Ladenbesitzer. Dunkelblau ist ein Zehn-Jahresvergleich, hellblau zeigt die Veränderung von 2016/2017.

München - Die Kaufingerstraße ist nach wie vor das Filetstück. Für den Einzelhandel ist sie, wie auch Neuhauser und Sendlinger Straße, trotz ihrer exorbitanten Mieten gefragt. Doch trotz der geradezu traumhaften Passantenzahlen kann sich nicht jeder in der Münchner Innenstadt halten - das zeigt die Fluktuation der Händler.

An der Spitze lag im vergangenen Jahr die Theatinerstraße, in der 12 von 55 neu besetzt wurden. Auf die letzten zehn Jahre gesehen hat sich die Sendlinger Straße am stärksten verändert: nur 35 Prozent der Geschäfte von 2007 sind heute noch da.

Der IVD Süd, der bei einer Pressekonferenz am Freitag die Halbjahresbilanzen für den Münchner Immobilienmarkt präsentiert hat, führt die vielen Veränderungen auf die hohe Zahl der Umnutzungen und Revitalisierungen zurück.

Je größer das Haus, desto öfter wechselte der Ladenbesitzer. Dunkelblau ist ein Zehn-Jahresvergleich, hellblau zeigt die Veränderung von 2016/2017.
Je größer das Haus, desto öfter wechselte der Ladenbesitzer. Dunkelblau ist ein Zehn-Jahresvergleich, hellblau zeigt die Veränderung von 2016/2017.

Je größer das Haus, desto öfter wechselte der Ladenbesitzer. Dunkelblau ist ein Zehn-Jahresvergleich, hellblau zeigt die Veränderung von 2016/2017. Quelle: IVD-Institut

Und an der Theatinerstraße wird es wohl wandlungsreich weitergehen: Ende 2018 beginnt der Umbau des Theatinerhofes, bis 2028 soll er generalsaniert sein - so manches der inhabergeführten Geschäfte dort wird dann wohl ausziehen müssen. Druck entsteht zudem durch anstehende und laufende Großbauprojekte, wie den Tunnel für die Zweite Stammstrecke.

Was passiert in der Sendlinger Straße?

Mit den steigenden Mieten wird sich ein Trend fortsetzen: Der Wandel in der gesamten Innenstadt zeichnet sich besonders durch zunehmende Filialisierung aus. In der Kaufinger Straße sind mittlerweile 96,6 Prozent der Flächen von den Ketten besetzt. Einen ähnlichen Effekt könne künftig die Umwandlung der Sendlinger Straße zur Fußgängerzone haben, schätzt Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. "Traditionsläden müssen dann wechseln, weil die Sendlinger Straße für Franchiser und Filialisten interessanter wird. Allerdings ändern sich Einkaufsgewohnheiten auch mit einer Umwandlung in eine Fußgängerzone nicht von heute auf morgen."

Es bleibt also abzuwarten, was mit der Sendlinger Straße passiert. Gemessen an den Passantenfrequenzzahlen in der Innenstadt rangiert sie da noch auf den hinteren Rängen - sie kommt nur auf 27 Prozent der Passantenzahlen in der Kaufingerstraße.

Traditionsunternehmen, wie Hirmer und Ludwig Beck, können sich noch gegen internationale Konkurrenz und Online-Handel behaupten. So laufen noch Gespräche zwischen Stadt und Investoren bezüglich des Parkhauses am Färbergraben.

Ein Zuschlag an Hirmer könnte dem Trend der auf den Markt drängenden Filialisten etwas entgegensetzen.

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