Ladensterben: Händlerverband fordert Ende der Maskenpflicht

Die Innenstadt-Händler beobachten das Geschäftesterben mit Sorgen. Und haben klare Forderungen an die Politik.
Emily Engels
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Viele Wolken zum Wochenstart in München. (Archivbild)
Sina Schuldt/dpa Viele Wolken zum Wochenstart in München. (Archivbild)

München - Das Geschäftesterben in der Münchner Innenstadt geht weiter: Am Donnerstag hat Sport Münzinger bekanntgegeben, die Geschäftsräume im Rathaus Ende des Jahres zu schließen. Bei Münzinger handelt es sich um ein Münchner Traditionsunternehmen: Seit Oktober 1904 gibt es das Geschäft im Rathaus.

Die Entwicklung beobachtet Wolfgang Fischer, Chef vom Verband der Innenstadt-Händler "City Partner" mit großer Sorge. "Wir fürchten leider, dass es nicht der letzte Fall sein wird", sagt Fischer.
Wie vielen anderen Läden, hatten auch Münzinger die vielen Nebenwirkungen von Corona Probleme bereitet: keine richtige Fußball-Saison, die Absage der Euro 2020 und damit weniger Touristen und auswärtige, kauffreudige Fans.

"Große und kleine Läden sowie die Gastro stehen vor einer schwierigen Situation", sagt Fischer. Zwar würden aktuell ein Großteil der Mietkosten gestundet, allerdings müssen die Läden diese Beträge auch irgendwann zurückzahlen.

Innenstadt-Händler fordern Ende der Maskenpflicht

Er hoffe deshalb auf weitere Lockerungen. Ein Beispiel nennt er aus Österreich. Hier gibt es größtenteils keine Maskenpflicht mehr im Handel. "Mit Maske ist es schon ein spezielles Einkaufserlebnis", sagt Fischer und meint das nicht im positiven Sinne. Er fordert deshalb: "Auch in München muss die Maskenpflicht in Läden abgeschafft werden!"

Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) sagt dazu: "Ich würde die Maskenpflicht zu einer Empfehlung herunterstufen." Er sieht das Problem aber noch woanders. Er warnt: "Man darf strukurell nicht den Anschluss verlieren." Es brauche ein neues Gesamtkonzept. Ein wesentlicher Bestandteil: die Erreichbarkeit. Baumgärtner: "Viele sagen, es ist ein Horror, mit dem Auto in die Stadt zu kommen."

"Autofahrer sind eine starke Käufergruppe"

Die Innenstadt müsse erreichbar für alle bleiben. "Gerade Autofahrer sind eine starke Käufergruppe, die viel einkaufen und wegtransportieren möchten", sagt er. Neben der Erreichbarkeit müsse man am Angebot schrauben. Herausfinden, was der Kunde noch kauft — und was nicht. Baumgärtner appelliert: "Wir müssen die Warnsignale ernstnehmen. Wenn wir es nicht tun, findet in der Innenstadt ein Exodus statt, den man kaum mehr zurückdrehen kann."

Was auf Münzinger folgt, ist noch unklar. Die Räumlichkeiten werden von der Stadt ausgeschrieben. Endgültig entscheidet OB Dieter Reiter (SPD). Baumgärtner hofft auf "spezialisierten Einzelhandel".

Was sagen Sie, liebe Leser? Soll die Maskenpflicht in Geschäften abgeschafft werden? Schreiben Sie uns. Leserforum@az-muenchen.de oder Abendzeitung, Garmischer Str. 35, 81373 München

Lesen Sie hier den Kommentar: Ladensterben in der Innenstadt - Wann reagiert das Rathaus?

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