Kommentar

Ladenschluss im Hauruck-Verfahren

Der Vize-Chefredakteur Thomas Müller über den sehr plötzlichen Ladenschluss.
Thomas Müller
Thomas Müller
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
8  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Wollte man den am Wochenende beschlossenen plötzlichen Ladenschluss zum Mittwoch etwas Poitives abgewinnen, ließe sich sagen, dass Weihnachten ohnehin keine Konsum-Orgie sein sollte. Eine Meinung, der sich die Handelsverbände freilich nicht anschließen wollen, sie sprechen von einem "Desaster für den Einzelhandel". Und das ist es auch.

Fragt sich, ob es nicht doch möglich gewesen wäre, dem ohnehin taumelnden stationären Einzelhandel sein jährliches Hauptgeschäft bis zum 24. zu ermöglichen. Die einschlägigen Hygiene-Konzepte haben sich eigentlich bewährt - und das Ansteckungsrisiko beim Schlangestehen vor den Geschäften an der frischen Luft ist einigermaßen überschaubar.

Vor allem die Versand-Riesen profitieren

Wie's ausschaut, wird der im Hauruck-Verfahren durchgepeitschte Laden-Lockdown vor allem den Versand-Riesen zugutekommen. Während der herkömmliche Einzelhandel leer ausgeht, noch mehr ums Überleben kämpfen muss - und vielleicht Hoffnung haben darf auf das nachzuholende Geschäft im Januar. Ob der jetzt so befürchtete Andrang dann geringer ausfallen wird?

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
8 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • 1Muenchner am 21.12.2020 22:17 Uhr / Bewertung:

    Naja. So plötzlich kommt das alles nicht. Seit März ist die Pandemie bekannt? Seit Mai offenbar, dass es länger dauert und spätestens seit Juni war die "Zweite (heftigere) Welle" in aller Munde. Jedem Ladenbesitzer sollte spätestens da gedämmert haben, dass es im Winter eng werden wird.

    Und eines darf man nicht vergessen: Otto und Amazon sind online Marktplätze, die ihre Systeme auch Drittanbietern öffnen. Zwar gegen Provision - aber besser eine Provision zahlen als auf vollen Lagern ohne Umsatz sitzen zu bleiben.

    Und das Problem ist kein Neues. Seit 5 Jahren steigt der Onlinekonsum rasant an. Und die Reaktion des Einzelhandels? Jammern, der Ruf nach der Politik und die Vogel Strauss Technik. Innovation geht anders.

    Nein. Es ist jetzt wirklich Zeit sich Gedanken zu machen. IKEA, Aldi, DM & Co zeigen wie es gehen kann: online Verfügbarkeitsabfragen oder Reservierungsmöglichkeiten schützen vor einer ärgerlichen Fehlfahrt. Warenhäuser in den USA sprechen alle Sinne an. Lösungen gibts.

  • Snork am 15.12.2020 15:50 Uhr / Bewertung:

    Der Lockdown überhaupt ist wieder eins der völlig überzogenen Mittel unserer absolut hilflosen und unfähigen Regierung. Wir müssen die sofort absetzen bevor sie das Land völlig ruinieren.

  • Sachsenlöwe am 15.12.2020 13:18 Uhr / Bewertung:

    Als betroffener Geschäftsinhaber muss ich sagen, der Lockdown ist völlig richtig. Man möge sich bei Querdenkern, Maskenverweigerern, Gedankenlosen, Rücksichtslosen und Feierwütigen dafür bedanken.
    Aber! Wie steht es um die Entschädigungen für unsere entgangenen Einnahmen? Mit welcher Begründung soll der stationäre Einzelhandel schlechter behandelt werden, als derzeit die Gastronomie? Was ist mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz? Ich sehe ein, dass die Legislative Zeit braucht, um Vorhaben und Regelungen zu formulieren. Umgekehrt aber muss der Gesetzgeber einsehen, dass wir Lockdown-Geschädigten nicht ewig warten können, bis eine hinnehmbare Aussage von Seiten der Politik vorliegt. Bis Freitag bin ich gerne bereit noch Geduld zu haben. Sollte bis Freitag aber kein besserer Vorschlag auf dem Tisch liegen als bisher, wird eine Kampagne ins Leben gerufen, die darauf abziehlt, dass sofort wieder aufgesperrt wird, sobald sich mindestens 5000 Ladenbesitzer meinem Protest angeschlossen haben.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.