KVR in München hat neue Pläne: Tengstraße soll Fahrradstraße werden
München - Schüler radelten hier in Massen auf ihrem Schulweg – und das sicher. Auch radelnde Senioren schätzten den Radweg in der Tengstraße. Doch der stark frequentierte Fahrradweg an der Tengstraße wird ersatzlos abgebaut. Seit Juni saniert das Baureferat die Tengstraße zwischen Hohenzollernstraße und Zieblandstraße. Radler in der Maxvorstadt müssen in Zukunft auf die Straße ausweichen.
Eine Anwohnerin wundert sich darüber, dass der Radweg zwischen Zieblandstraße und Elisabethstraße "wegradiert" wird. Wobei die Frau aus der Maxvorstadt auch sieht, dass ein breiterer Gehweg die Sicherheit für ältere Fußgänger in der Tengstraße deutlich erhöht. Der neue Plan: Die Tengstraße wird zur Fahrradstraße. Das hat KVR-Chef Thomas Böhle (SPD) jetzt verkündet.
Darum plant das KVR die neue Fahrradstraße
Die Bezirksausschuss-Politiker von Schwabing-West wollen jedoch den Radweg auf dem östlichen Gehweg zwischen Elisabeth- und Hohenzollernstraße erhalten – wegen der Sicherheit für Radler an der belebten Kreuzung Teng- und Hohenzollernstraße. Der Bezirksausschuss (BA) stimmte gegen den Rückbau der Radspur auf dieser Strecke.
KVR-Chef Böhle hofft, dass die Lokalpolitiker doch noch für den Rückbau der Radspur stimmen werden. Denn wenn die Tengstraße keinen Radweg mehr hat, kann sie in voller Länge als Fahrradstraße in der Maxvorstadt ausgewiesen werden. Warum das KVR die neue Fahrradstraße plant? Der Knoten Tengstraße/Georgenstraße habe einen hohen Anteil von Radlern am Verkehr. Das hat die Verkehrzählung 2018 ergeben. Radfahrer seien hier die "alsbald zu erwartende vorherrschende Verkehrsart", lautet die Prognose der Behörde.
Tengstraße ist Hauptstrecke für Münchner Radler
Die Tengstraße ist eine der Hauptstrecken im Münchner Radverkehrsnetz. Als Teil der ausgeschilderten Route Marienplatz - Harthof ist sie jetzt bereits sehr wichtig für viele Münchner Radler. In der zukünftigen Fahrradstraße haben die Radler dann vor Autos Vorfahrt: Radler dürfen offiziell nebeneinander fahren. Autos dürfen die Radler nicht behindern. Für alle, auch die Radler, gilt Tempo 30.
Übrigens: Ein weiterer Radweg, der in der Karl-Theodor-Straße zwischen Belgrad- und Schleißheimer Straße, soll zurückgebaut werden. Denn 1995 hat der Stadtrat beschlossen, bestehende Münchner Radwege in Tempo-30-Zonen Zug um Zug aufzulösen.
Lesen Sie auch: Das sind die Rad-Trends 2020
- Themen:
- SPD
- Thomas Böhle
- Verkehr