Kuscheln mit Shiva

Von Chris Kolonko *
Meine Wochenenden bis Ende April sind schon jetzt alle verplant, weil ich durch das neue Programm von Schuhbecks teatro führe. Mein freier Tag ist der Montag, wobei das auch nur in der Theorie richtig ist, weil wir in der Hauptsaison im Dezember oder Januar die ganze Woche durchspielen.
Wenn ich nach der Arbeit um 1.30 Uhr nach Hause komme, bin ich meist zu müde, um noch wegzugehen. Ich mache mir dann lieber eine Flasche Wein auf, flacke mich aufs Sofa, schalte einen seichten Film ein und kuschele mit meinem zweieinhalb Jahre alten Hund Shiva.
Vielleicht brate ich dazu noch ein paar Tofu-Würstchen mit Ketchup, die wir uns teilen. Wir zelebrieren dieses Ritual richtig, und ich genieße es, mit niemandem sprechen zu müssen.
Um vier, fünf Uhr, wanke ich ins Bett, und am anderen Tag schlafe ich auch mal bis mittags aus. Dann habe ich mich aber wirklich gut erholt und bin fit für den Tag. Als erstes mache ich den Hund müde und gehe mit ihm im Bavariapark spazieren. Danach suche ich mein Fitnessstudio auf und trainiere ein wenig. Wenn ich eine Show habe, kann ich mich natürlich nicht auspowern beim Cardio-Training, ich mache dann lieber ein paar Yoga-Übungen.
Apropos: Ich bin im Yoga-Geschehen ziemlich tief drinnen und kann mit den Lebensweisheiten, die in dieser Welt vermittelt werden, sehr viel anfangen. Jeden Samstag unterrichte ich in Augsburg eine große Yoga-Gruppe im Downtown Dance Studio. Das ist zwar sehr anstrengend, macht aber enorm viel Spaß, und weil ich nicht jeden Tag dort bin, nutzt sich das auch nicht ab.
Wenn ich einen Abend frei habe, treffe ich mich unheimlich gerne mit Freunden im Yum an der Utzschneiderstraße oder im neuen Spicery am Weißenburger Platz. Ich liebe die exotische, authentische Thai-Küche, die sie in beiden Lokalen anbieten. Auch das Ambiente mit dem gedämmten Licht und der entspannten Musik passt perfekt. Wir sitzen nicht selten den ganzen Abend hier, chillen bei einem Cocktail und reden nur über Privates.
Die Restaurants erinnern mich aber auch an die Reisen, die ich nach Thailand, Vietnam und Kambodscha erlebtet habe, etwa als Künstler an Bord eines Kreuzfahrtschiffes. Das Reisen ist überhaupt ein großes Hobby von mir. Habe ich mal ein Wochenende frei, fliege ich gerne nach Athen, Moskau oder Madrid, um Freunde zu besuchen.
Klappt das nicht, lade ich die Münchner Freunde eben zu mir ein. Wir treffen uns dann schon um 16 Uhr, kochen zusammen asiatisch und ratschen bei einem Gläschen Wein. Das hat etwas Meditatives.
* Chris Kolonko (44) steht als Varieté-Künstler seit über 20 Jahren auf der Bühne. Diesen Winter führt er durch das Programm von „Schuhbecks teatro“.