Kurt-Landauer-Platz eingeweiht: Lothar als Spaß-Coach
MÜNCHEN - Der jüdische Sportverein Maccabi hat nach drei Jahren Bauzeit endlich einen ligatauglichen Platz in Riem. Für Präsident Robby Raijber geht „ein Traum in Erfüllung“. Bei der Einweihung wirkte Lothar Matthäus als Spielertrainer.
Spielertrainer Lothar Matthäus war nicht zufrieden. 45 Minuten lang hatte der Rekord-Nationalspieler die Kicker des TSV Maccabi München nach vorne gepeitscht – doch die All-Stars des FC Bayern führten 4:0. „Ihr rennt rum wie ein Hühnerhaufen, jetzt spielen wir mit einer Doppelsechs, wie die Bayern“, belehrte der Weltmeister die B-Klasse-Kicker.
Ein Lothar Matthäus nimmt Fußball immer ernst – auch einen Spaßkick, wie am Sonntag bei der Einweihung des Kurt-Landauer-Platzes. Der jüdische Sportverein Maccabi hat nach drei Jahren Bauzeit endlich einen ligatauglichen Platz in Riem, für Präsident Robby Raijber „ein Traum, der in Erfüllung geht“.
Namensgeber Kurt Landauer war Jude und zwischen 1913 und 1951 vier Mal Präsident des FC Bayern. Unter ihm holte der Rekordmeister seine erste Meisterschaft. „Wir sind stolz, dass Maccabi seinen Platz unserem Präsidenten gewidmet hat“, erklärte der aktuelle Vereins-Boss Uli Hoeneß. 1938 kam Landauer ins KZ Dachau, flüchtete dann in die Schweiz. Er überlebte den Holocaust, seine Geschwister fanden unter den Nazis den Tod.
Nun hat Landauer ein neues Denkmal, dank großzügiger Spenden des FC Bayern und der Stadtsparkasse. Beim ersten Spiel kickten Ex-Stars wie Paul Breitner, Carsten Jancker, Giovane Elber – und eben Lothar Matthäus. Am Ende verlor Maccabi 1:9.
rke