Kuriose Vermisstensuche: Frau verschwindet aus Reisegruppe

Die Suche nach einer vermissten Frau nahm am Montagabend ein kurioses und glückliches Ende. Dabei sah es zunächst so aus, als hätte sich auf der Raststätte der A8 ein Drama ereignet.
von  Ralph Hub
Nach rund 90 Minuten klärte sich der Vermisstenfall von alleine auf.
Nach rund 90 Minuten klärte sich der Vermisstenfall von alleine auf. © dpa

Bergen – Mitten in der Nacht ging der Notruf bei der Autobahnpolizei in Siegsdorf ein. Jemand aus ihrem Bus sei am Rastplatz Hochfelln-Nord verschwunden, teilte eine Reisegruppe aufgeregt mit.

Die Urlauber hatten am Wochenende mit einem Schiff eine Kreuzfahrt auf der Donau unternommen. Am Montagabend waren sie auf der Rückfahrt von Wien nach München.

Am Rastplatz Hochfelln-Nord legte der Busfahrer eine kurze Pause ein. Die Passagiere hatten Gelegenheit, sich die Beine etwas zu vertreten. Die 57-jährige Angestellte aus der Nähe von München wollte eine Zigarette rauchen.

Als sich die Reisegruppe gegen 21 Uhr wieder zusammenfand, war die Münchnerin spurlos verschwunden. Was ihren Freunden Angst machte, war, dass im Bus Tasche und Smartphone der Frau lagen.

Die Gruppe suchte den Rastplatz ab. Keine Spur. Doch es gab auch keine Hinweise auf eine Entführung oder ein Gewaltverbrechen. Schließlich verständigte die Reisegruppe die Polizei in Siegsdorf.

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Während die Suche auf vollen Touren lief, meldet sich die Vermisste plötzlich per Telefon. Sie war bereits in München am Zentralen Omnibusbahnhof angekommen und auch ansonsten war sie bester Laune.

Die 57-Jährige war, wie ein Polizeisprecher gestern berichtet, in der Dunkelheit lediglich in den falschen Bus gestiegen. Der war aus Kroatien gekommen und hatte zufälligerweise ebenfalls das Ziel München. Was aus der Reisegruppe natürlich aber keiner ahnte.

Wäre die 57-Jährige auf die Idee gekommen, nur kurz eine Freundin aus der Reisegruppe anzurufen – sie hätte allen eine Menge Sorgen und Aufregung erspart. Die Münchnerin hätte sogar auf ihrem eigenen Handy anrufen können, das lag ja noch immer im Bus.

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