Kuriose Anzeige: Münchner verkauft zwei Eisenbahnwaggons

München - "2 Eisenbahnwaggons ca. 26m x 2,80m". Die Anzeige, die Gerhard Grosser unter anderem auf dem Facebook-Marketplace geschaltet hat, ist durchaus ungewöhnlich. Die Waggons sind "nutzbar als Imbissbude, Umbau zu Studentenappartements, als Partylocation oder als zukünftiges Eigenheim mit Garten dazwischen, Veranda oder Terrasse", heißt es in der Beschreibung.
Nun ist man in München ja gewohnt, dass aus jeder Schuhschachtel ein Mehrfamilienhaus gemacht wird, aber wohnen in einem Eisenbahnwaggon? "Das geht durchaus", sagt Grosser, als ihn die AZ am Telefon erreicht. Die ausrangierten Wagen ließen sich verhältnismäßig einfach ausbauen, erklärt er. Vorausgesetzt natürlich, man hat den entsprechenden Platz.
Der Traum vom Waggon-Hotel
Der ehemalige Bahn-Angestellte hat die ausrangierten Wagen vor ein paar Jahren selber auf einer DB-Plattform ersteigert, "ich träumte von einem Waggon-Hotel". Dann stellte die Bahn den Betrieb in seiner Sparte ein und Grosser musste sich neu orientieren. Seine Waggons hat er immer noch, nun aber sollen sie weg.
Über hundert Anfragen hat er bislang bekommen, darunter sind auch ernsthafte Interessenten. "Vor allem aus dem Eisenbahnbereich, aber auch Eventfirmen haben angefragt", erklärt der Münchner. Mit rund 20.000 Euro müsse man pro Waggon rechnen, dazu kommen noch die Kosten für den Transport – ob nun auf der Schiene, via Schwerlaster oder Kran.
Alte Bahnwaggons mit Leben füllen
"Geparkt" sind die Waggons auf einem Gelände der Bahn in Hamm bei Dortmund. Dass alte Waggons durchaus wieder mit Leben gefüllt werden können, hat in München ja auch schon der Bahnwärter Thiel gezeigt. Und wer weiß: vielleicht wohnen ja schon bald Studenten in einem Eisenbahnwaggon-Wohnheim.
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