Kunst macht Arbeit

Hier erzählen Leute von ihrem Wochenende. Sabine Rinberger, die Chefin des Valentin- Musäums, backt – und versteckt – Plätzchen.
von  Protokoll: Thierry Backes
Rabine Rinberger verbringt viel Zeit in ihrem Valentin-Karlstadt-Musäum. Wir trafen sie oben im „Turmstüberl“.
Rabine Rinberger verbringt viel Zeit in ihrem Valentin-Karlstadt-Musäum. Wir trafen sie oben im „Turmstüberl“. © Gregor Feindt

Von Sabine Rinberger*

Karl Valentin hatte Recht, als er sagte: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“ Ich verbringe tatsächlich viele Wochenenden im Musäum. Am Freitagabend bin ich zum Beispiel oben im Turmstüberl bei unserer Veranstaltungsreihe Um a Fünferl a Durchanand mit Johanna Bittenbinder, Heinz Josef Braun, Sebi Tramontana und Andreas Koll. Den Rest des Wochenendes habe ich diesmal aber frei und kann mich mich um meine Familie kümmern.

Am Samstag in der Früh mache ich meinen Sohn Felix (8) fertig zum Trompetenunterricht und gehe mit seinem Bruder Xaver (3) auf den Markt am Mariahilfplatz einkaufen. Das kann durchaus länger dauern, weil man da immer auf jemanden trifft, den man kennt. Außerdem habe ich mit den beiden und meiner Tochter Flavia (12) drei viel essende Kinder. Ich kaufe immer ganze Berge von Käse, Wurst, Obst und Gemüse ein, doch es reicht immer nur bis Montag.

Wenn wir noch Karten bekommen, gehen wir am Samstagnachmittag zusammen in die Schauburg. Um 16 Uhr läuft das Figurenspiel Frosch und die Anderen von Max Velthuijs. Das soll so schön sein, dass man es sich nicht nur als Kind, sondern auch als Erwachsener gerne anschaut.

Danach gibt es ein gemeinsames Abendessen bei uns zu Hause in der Au. Wir kochen meist selbst, aber ab und zu holen wir uns auch etwas beim Indian Mango in der Zweibrückenstraße. Oder wir gehen ins Mai, ein hervorragendes vietnamesisches Restaurant in der Klenzestraße.

Wenn die Kleine am Samstagabend auf ihre Geschwister aufpasst und wir die Energie noch aufbringen, gehen mein Mann und ich vielleicht noch ins Theater. Er würde gerne ins Residenztheater zu Ödön von Horváths Kasimir und Karoline, mich zieht es ins Metropoltheater zu dem Stück Portia Coughlan von Marina Carr.

Am Sonntag ist der zweite Advent, da wollen wir Plätzchen backen. Ich hoffe, wir schaffen fünf Sorten – aber noch viel mehr hoffe ich, dass mein Mann und ich sie gut verstecken. Das Weihnachtsgebäck gibt es bei uns traditionell erst an Heiligabend, doch wenn die Kinder die Kekse vorher finden, sind sie sofort weg.

Nach dem Backen wollen wir noch ins Prinzregentenstadion zum Schlittschuhlaufen. Was mir dort sehr gut gefällt, ist, dass man draußen in der frischen Luft ist. Im Anschluss machen wir wohl einen Rundgang über den Haidhauser Weihnachtsmarkt.

Zuhause werden dann die Kinder gebadet und ich mache meinen Haushalt fertig. Mein Mann kümmert sich unter der Woche viel um die Kleinen, wenn ich etwa im Musäum eine neue Ausstellung eröffne. Darum bringe ich sie am Sonntag ins Bett, dann kann er sich in Ruhe den Tatort anschauen.

Im Sommer fahren wir wahnsinnig gerne zum Wandern in die Alpen. Und auch, wenn es längst kein Geheimtipp mehr ist: Sehr gut gefällt es uns im Kaisertal und dort besonders im Alpengasthof Pfandlhof bei Kufstein. Im Winter fahren wir gerne Ski, etwa am Hirschberg. Auch hier teilen mein Mann und ich uns die Aufgaben auf. Der eine ist mit den beiden Älteren auf der Piste, der andere fährt Schlitten mit dem Kleinen.


* Sabine Rinberger (46) leitet das Valentin-Karlstadt-Musäums (46) im Isartor seit November 2004 als Privatfrau.

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