Kulturkampf ums Dirndl: Cora Schumacher in Toten-Kopf-Tracht

D-Frage, Dirndl-Gate und Dirndl-Diskussion: Auf der Wiesn tobt der Kulturkampf ums Dirndl. Während Marga Beckstein zur Eröffnung im Trachtenkostüm erschien, geht Cora Schumacher ins andere Extrem: Sie erschien im schwarz-weiß-roten Totenkopf-Dirndl.
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Landhaus-Mode: Marga Beckstein verzichtet aufs Dirndl.
az Landhaus-Mode: Marga Beckstein verzichtet aufs Dirndl.

D-Frage, Dirndl-Gate und Dirndl-Diskussion: Auf der Wiesn tobt der Kulturkampf ums Dirndl. Während Marga Beckstein zur Eröffnung im Trachtenkostüm erschien, geht Cora Schumacher ins andere Extrem: Sie erschien im schwarz-weiß-roten Totenkopf-Dirndl.

Auf der knallroten Schürze prangte ein großer Totenkopf, auch die Ärmel waren mit Totenköpfen verziert. Nun hat auch Cora Schumacher, Frau von Ex-Rennfahrer Ralf, einen Beitrag zur Diskussion um die Wiesn-Kleiderordnung geleistet. Zur Wiesn-Eröffnung hatte zunächst Bayerns First Lady die D-Debatte eröffnet - allerdings mit ihrer konsequenten Dirndl-Verweigerung.

Als Marga Beckstein an der Seite ihres Mannes am Samstag das Schottenhamel-Zelt betreten hatte, schüttelten manche leicht den Kopf. Es gab sogar vereinzelte Buhrufe. Denn als Tracht war das, was die Landesmutter zum Anstich trug, nur mit viel gutem Willen zu bezeichnen: Eine Jacke aus Seidenbrokat mit pastellfarbenen Blüten und moosgrünen Paspeln. Dazu ein moosgrüner Rock, der übers Knie reicht.

„Ich habe kein Dirndl und brauche auch kein Dirndl", hatte die Landesmutter die Münchner schon beim Derblecken auf dem Nockherberg wissen lassen. Und dabei blieb sie. Der Boykott der Fränkin sorgte für riesigen Wirbel. Vom „Dirndl-Gate“ war da die Rede. Und von der „D-Frage“.

Die Staatskanzlei war um Schadensbegrenzung bemüht und versicherte vor der Wiesn: „Sie wird in einer dem Anlass entsprechenden Form angemessen gekleidet sein.“ Das Outfit von Marga Beckstein wirkte am Samstag wohlüberlegt. Und vermutlich hat noch nie eine Landesmutter mit einem derart unauffälligen Look für so viel Aufsehen gesorgt. Am ehesten nach Tracht sah noch das kleine Täschchen aus, das sie dabei hatte: dunkles Leder mit heller Folklore-Stickerei. Elegant: Die relativ hohen Pumps – ebenfalls in Grün.

„Ich habe heute viele Komplimente für meine Tracht bekommen und fühle mich sehr wohl auf der Wiesn", sagte Marga über Marga. Auf die Frage, warum sie denn kein Dirndl möge, antwortet sie nur einsilbig: „Einfach so.“ Noch daheim hatte es ein Lob von ihrem Mann gegeben: „Schick schaust aus“, will Beckstein seiner Gattin in der Früh bescheinigt haben. Obwohl er sonst nicht ständig Komplimente mache. Er selbst trug am Samstag einen gediegenen Trachtenanzug. Und auch Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), der strikt in Lederhose zum Anzapfen kommt, sprach von einer „sehr passenden Kleidung“. „Im Nachhinein frage ich mich, warum die Münchner CSU-Frauen so einen Aufstand gemacht haben.“

Doch nicht für Jedermann löste sich die Dirndl-Debatte mit Marga Becksteins Landhaus- Kompromiss in Wohlgefallen auf. „Sie hätte nicht unbedingt zeigen müssen, dass sie nicht dazu gehört“, stänkert der Chef der Landtags-Opposition Franz Maget. Und auch Bürgermeisterin Christine Strobl, die im Mieder- Dirndl gekommen ist, meint: „Ihr Outfit ist ganz nett. Ein bisserl mehr Tracht hätte es aber schon sein können.“

Grünen- Chefin Claudia Roth nutzte die Trachten-Verweigerung noch einmal als Wahlkampfvorlage: „Es gibt keinen Zwang, dass man auf der Wiesn Dirndl tragen muss. Es gibt auch keinen Zwang, in Bayern CSU zu wählen.“

Die D-Frage stellt sich auf dem Oktoberfest natürlich nicht nur für die First Lady. Auf der Wiesn tut frau ihr Bestes, um im allgemeinen Trachten-Spektakel eigene Akzente zu setzen. Dekolleté, Stoff-Farbe, Accessoires– oder, wie im Falle Cora Schumacher, mit Totenköpfen.

D.Aschoff, J. Lenders, K. Rieger, rke

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