Kultfabrik: Keine neuen Verträge für die 23 Clubs

Die Szene munkelte und schöpfte wieder Hoffnung - doch jetzt ist klar: Die Discos müssen wie geplant Ende 2010 schließen - die Anwohner freuen sich. Doch der Bau der geplanten Wohnungen und Büros auf dem ehemaligen Pfanni-Areal könnte sich noch weiter verzögern - die Kultfabrik will daher noch nicht aufgeben.
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Ab 2011 sollen die Clubs auf dem Optimolgelände und in der Kultfabrik schließen.
Martha Schlüter Ab 2011 sollen die Clubs auf dem Optimolgelände und in der Kultfabrik schließen.

MÜNCHEN - Die Szene munkelte und schöpfte wieder Hoffnung - doch jetzt ist klar: Die Discos müssen wie geplant Ende 2010 schließen - die Anwohner freuen sich. Doch der Bau der geplanten Wohnungen und Büros auf dem ehemaligen Pfanni-Areal könnte sich noch weiter verzögern - die Kultfabrik will daher noch nicht aufgeben.

Unruhe hinter dem Ostbahnhof – in der Clubszene heißt es, die Kultfabrik (ehemals Kunstpark Ost) habe ihren Mietern eine Verlängerung der Verträge in Aussicht gestellt. „Das habe ich gehört“, sagte Optimol-Pächter Matthias Scheffel. Derzeit haben die Clubbesitzer beider Standorte am Ostbahnhof nur eine Sondergenehmigung bis Ende 2010 – danach müssten sie verschwinden.

Wann die Bagger anrücken, ist unklar

Seit 2003 gibt es Pläne, das Gelände der ehemaligen Pfanni-Werke als „Rost“ (Rund um den Ostbahnhof“) neu zu bebauen: Büros sollen dort zwischen Haager und Rosenheimer Straße entstehen, außerdem ein Parkgelände und Wohnungen. Bis jetzt ist nicht klar, wann die Bagger anrücken können. Das Planungsreferat verhandelt laut Sprecher Thorsten Vogel noch mit der Eigentümer-Firma Otec, der das Gelände der Kultfabrik gehört. Weitere Stücke des Areals gehören der Telekom und der Industrieverwaltungsgesellschaft (IVG). Der Optimolbereich gehört der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS), Hamberger und dem Konzern Rohde & Schwarz. „Wir sind zuversichtlich, dass wir bald mit dem Bebauungsverfahren fortfahren können“, sagt Vogel.

Die Kultfabrik möchte die 23 Clubs auch nach 2010 halten – weil noch gar nicht klar ist, wann „Rost“ wirklich kommt. Nach eigenen Angaben hat Otec schon sieben Millionen für neue Baugenehmigungen investiert – blieben die Clubs auch nach Ende 2010, könnte die Firma einen Teil dieses Geldes wieder hereinholen. Infos über eine Vertragsverlängerung sind aber nicht richtig. Die Kultfabrik würde „natürlich gern weitermachen“, sagt Sprecherin Janine Bogosyan der AZ. Aber: „Die Verträge laufen am 31. Dezember 2010 aus.“

Bezirksausschuss und Anwohner haben die Nase voll von den Clubs

Ob die Lokalbaukommission die Clubs auch 2011 erlauben würde, ist nicht klar – sie muss Wirten per Baugenehmigung die Erlaubnis dazu erteilen. Planungsreferat-Sprecher Vogel sagt: „Das wird man später sehen müssen.“

Gegen die Pläne sträuben sich vor allem die lärmgeplagten Anwohner in der Friedenstraße – und der Bezirksausschuss Berg am Laim. „Eine Verlängerung ist aus unserer Sicht derzeit nicht denkbar“, sagt BA-Mitglied Robert Kulzer. „Wir wollen, dass die Discos möglichst schnell wegkommen. Die Gebäude kann man zur Not auch anders nutzen.“

T. Gautier

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