Kulinarischer Spaziergang durch München: Auf Knödel-Kurs

München - Eine runde Sache ist so ein Knödel-Spaziergang, versprochen! Unsere Route führt Sie auf 5,4 Kilometern vom klassischen bayerischen Knödel in der Au zum Südtiroler am Gärtnerplatz, über asiatische Dim Sum in der Altstadt bis hin zu russischen Pelmeni in der Maxvorstadt. Gemeinsam haben alle, dass sie in ihrer jeweiligen Länderküche nicht die Hauptrolle spielen, aber als Seelenwärmer gelten. Eine Küche ohne Knödel mag man sich nicht vorstellen. Müssen Sie auch nicht. Viel Spaß beim Durchprobieren!
1. Station: Wirtshaus in der Au

Wir starten ganz klassisch im Wirtshaus in der Au. Der Wirt Florian Oberndorfer ist erklärter Knödel-Fanatiker und kennt sich bestens aus mit den köstlichen Kugeln, ob als Beilage oder Hauptgericht. Vor kurzem hat er sogar ein ganzes Knödel-Kochbuch herausgebracht, in dem man allerhand Geschichte rund um die Entstehung der Knödel und viele Rezepte aus aller Welt nachlesen kann. Aber am besten probiert man erst einmal vor Ort, wie Oberndorfers Knödel schmecken. Damit die Gäste auch in Lockdown-Zeiten nicht auf seine Spezialitäten verzichten müssen, hat er vor einiger Zeit ein feuerrotes Knödelmobil vor seinem Wirtshaus aufgestellt. Dort gibt's Knödel und mehr auf die Faust oder zum Mitnehmen für daheim.
Lilienstraße 51, Knödelmobil, Mo-Fr: 11 bis 18 Uhr, Wirtshaus 17 bis 22 Uhr, Spinatknödel mit Tomatensauce und Basilikumpesto: 8,90 Euro.
2. Station: Fink's Südtiroler Knödelküche

Wenn man sich mit Knödeln beschäftigt, kommt man an Südtirol nicht vorbei. Das bergige Stückerl Italien hat schon seit Jahren den Gardasee für die Münchner Wochenend-Reisenden abgelöst. Da war es 2019 fast überfällig, dass der Südtiroler Valentin von Klebelsberg mit seiner Kollegin Kathrin Gasser für eine gemütliche Knödelstube nach Bayern gezogen ist. Ob Speck-, Spinat- oder Käseknödel, ob Pizza-, griechischer oder Steinpilzknödel, auf der Karte finden sich viele Standards und ständig saisonal wechselnde Knödel-Spezialitäten. Wer sich nicht entscheiden kann, kombiniert zwei bis vier verschiedene Knödel. Dazu gibt's zerlassene Butter und Parmesan - und nach Wahl noch eine Sauce dazu. Als Dessert locken süße Kastanien, Nougat-, Honig-Mohnknödel und mehr. Natürlich dürfen auch hausgemachte Schlutzer und ein Südtiroler Vorspeisenbrettl mit Kaminwurzen, Speck und Käse (12,90 Euro) nicht fehlen.
Klenzestraße 40, Mo-So: 11.30 bis 14.30 Uhr (Küche bis 14 Uhr) und 17.30 bis 22 Uhr, Zwei Knödel nach Wahl: 10 Euro.
3. Station: LeDu

Von den Südtiroler Knödeln am Gärtnerplatz geht's weiter in die Innenstadt zum Altheimer Eck. Das Restaurant LeDu serviert chinesische Knödel. Dim Sum oder Dumplings sind handgemachte gefüllte Teigtaschen, die man entweder im Bambuskorb gedämpft oder angebraten bestellen kann. Die Auswahl ist bunt und groß. Es gibt Dumplings mit Schweine-, Hühner oder Rinderhackfleisch; angereichert jeweils mit unterschiedlichem Gemüse, Sprossen, Pilz und Gewürz-Kombis. Besonders fein und würzig sind die Dumplings mit Garnelen, Schweinehackfleisch, Bambussprossen, Ingwer und Koriander. Natürlich gibt es auch vegetarische und vegane Dumplings. Wer sich nicht entscheiden kann, der bestellt sich einen gemischten Teller.
Altheimer Eck 7, Mo-Sa: 11.30 bis 21.30 Uhr So: 12 bis 21.30 Uhr, 10 Dumplings: 8,90 Euro.
4. Station: Gyoza Bar

Das Gyoza-Angebot in der gleichnamigen Bar in der Maxvorstadt ist überschaubar und günstig, schmeckt aber wahnsinnig gut. Seit 2014 betreibt der gebürtige Chinese Jinglong Li sein kleines Lokal in der Augustenstraße. Seine kleinen Teigtaschen werden täglich hausgemacht und sind eine Mischung aus der chinesischen und der japanischen Variante. Man kann sie Gyoza oder Jiaozi nennen. Sie werden entweder gedünstet und angebraten auf einem langen Teller oder als Wan Tans in der Suppe serviert. Gefüllt sind die Gyoza entweder mit Hühner-, Rind- oder Schweinefleisch oder Gemüse. Natürlich kann man auch eine Mischung aus allen Vieren probieren. Zur gedünsteten Version reicht Li verschiedene Saucen zur Auswahl: eine Erdnuss- und eine Sweet Chili-Sauce. Beide passen wunderbar zu den Teigtaschen, aber wer's richtig chinesisch mag, der greift zum Reisessig, der ebenfalls auf jedem Tisch steht. Besonders charmant: Zum Nachtisch bekommt jeder Gast einen kleinen Mangopudding aufs Haus.
Augustenstraße 47, Mo-So: 11 bis 22 Uhr, 8 Gyoza: 6,90 Euro.
5. Station: Salon Irkutsk

Die russischen Knödel sind ebenfalls gefüllte Teigtaschen und heißen Pelmeni. Im Salon Irkutsk gibt es die Pelmeni Sibiriskie mit Fleisch, Schmand und Kräutern und die vegetarische Variante mit Kartoffelfüllung, Schmand, frittierten Zwiebeln und Aceto Balsamico. Für Schleckermäuler empfehlen sich Wareniki, süße Teigtaschen mit Sauerkirschfüllung, Butterflocken, Zucker und Zimt. Bekannt ist die Bar aber auch für ihre besonderen Drinks. Die kann man sich auch zum Mitnehmen bestellen und damit einen kleinen Spaziergang über den Alten Nördlichen Friedhof machen. Einen Plan mit Informationen über die berühmtesten Toten dort bekommt man im Salon Irkutsk gratis dazu.
Isabellastraße 4, Mo-Do: 17 bis 22 Uhr Fr-So: 12 bis 22 Uhr Pelmeni: 8 Euro.