Kürzere Öffnungszeiten beim MVG Infoschalter am Hauptbahnhof und Marienplatz
München - Herbert König war stolz. Als 2014 das neue Sperrengeschoss der U-Bahn am Hauptbahnhof eröffnete, schwärmte der damalige MVG-Chef vom blitzblanken Kundencenter als "neuem Aushängeschild für den öffentlichen Verkehr".
Gut gelegen und schnell sichtbar sind die Info- und Fahrkartenschalter der MVG auch in Zukunft. Aber: Jetzt werden die Öffnungszeiten - wie auch am Marienplatz - deutlich eingeschränkt.
Die MVG erklärte damals, nun auch am Abend bis 23 Uhr und sonntags für ihre Kunden da zu sein. Das tut sie aber nicht mehr. Die Info-Schalter, die abends öffneten, sind künftig unter der Woche nur noch ab 8 (statt ab 7) Uhr für die Kunden da und schließen bereits um 20 Uhr. Samstags ist von 9 bis 16 Uhr (statt von 7 bis 23 Uhr) offen, sonntags ganz zu. An den Infokiosken kann man ganz normal alle MVG-Fahrkarten kaufen.
Die kleine MVG-Schalterhalle neben den Infokiosken bleibt weiter von Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 16 Uhr offen.
Fragen nach Toilette statt nach Fahrplan
Die MVG erklärte gestern auf AZ -Nachfrage: "Die Resonanz war und ist sehr überschaubar." Gerade am späteren Abend beträfen die wenigen Anfragen nicht den öffentlichen Nahverkehr, sondern eher die nächste Toilette oder die Lage des Hotels. Das Angebot sei ein "Versuch" gewesen, für ÖPNV-Kunden auch nach Schließung des benachbarten Kundencenters noch persönlich ansprechbar zu sein und Tickets anzubieten.
Nun also beendet die MVG diesen Versuch. Andreas Barth vom Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte das gestern. "Man darf nicht nur rechnen, wie viel man dort verkauft", sagte er der AZ . "Solche Schalter sind auch sehr gut für das subjektive Sicherheitsgefühl." Außerdem trage die MVG eine Mitschuld, weil sie das Angebot zu wenig beworben habe. Ende März beendet die MVG das Abendangebot endgültig.