Künftig 15.000 Zuschauer im Grünwalder? Die kleine Lösung

München - Wer immer unter den Löwen-Fans davon träumt, dass das Grünwalder Stadion bald wieder 20.000 Zuschauer oder mehr fassen wird wie in den guten alten Sechzger-Zeiten: Damit wird es nix. Jedenfalls nicht in absehbarer Zeit.
Sport-Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) schließt derlei Pläne aktuell aus. "Ich weiß, dass sich das viele Fans wünschen, aber man muss da realistisch sein." Allein schon wegen der Verkehrs- und Sicherheitsprobleme, die sich auftun, wenn regelmäßig so viele Fans in die Kultstätte strömen würden. "Ich kann ja nicht permanent Giesing absperren."
20.000er Lösung: Zu aufwendig und viel zu teuer
Derzeit ist die Arena nur für 12.500 Zuschauer zugelassen – laut Stadt wegen Sicherheitsvorschriften, Lärmschutzvorgaben und baulicher Mängel in der Westkurve. In den 90er Jahren durften noch knapp 30.000 ins Stadion, in den Nullerjahren immerhin noch mehr als 20.000. Für eine 20.000-Zuschauer-Lösung brauche es heute laut Stadt aber mindestens eine Lärmschutzwand und ein Dach über der Westkurve. Zu aufwendig, zu langwierig, viel zu teuer.
Was Strobl und ihre Bildungs- und Sportreferentin Beatrix Zurek (SPD) allerdings durchsetzen möchten, ist die Aufstockung der maximalen Zuschauerzahl auf 15.000. Noch bis Januar rechnen Experten im Baureferat durch, wieviel genau es die Stadt kosten würde, dafür den Beton in der maroden Westkurve zu sanieren (aktuell ist sie nur für ein paar tausend Stehplätze offen, große Bereiche sind für Zuschauer gesperrt).
Anfang 2018 sollen die Zahlenspiele dem Stadtrat vorliegen, der entscheiden soll, wie es weiter geht. Zurek: "Ich hoffe, die Stadträte zu überzeugen, das diese Betonsanierung auf jeden Fall gemacht werden sollte." Nach vielen Gesprächen in der SPD-Fraktion und bei der politischen Konkurrenz im Rathaus sehe das erfolgversprechend aus. Auch OB Dieter Reiter (SPD) ziehe bei dieser Lösung mit. Ob die Sanierung noch in dieser Saison fertig werden kann, lässt sie offen: "Das können nur die Experten im Baureferat realistisch sagen."
Die Sechzgerfans, findet die Sportreferentin, hätten sich jedenfalls jede Unterstützung verdient: Seit die Löwen am 21. Juli, nach ihrem Abstieg aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga, in ihr "Grünwalder" zurückgekehrt sind, hätten der TSV 1860 München und die Fangruppen selbst dafür gesorgt, dass die Heimspiele für die Anwohner verträglich ablaufen. "Der Spielbetrieb läuft ruhig und geregelt", so Zurek. Bemerkenswert für sie: "Es war noch nie so sauber rund ums Stadion wie jetzt", sagt Zurek. "Da können Sie vom Boden essen."
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