Kruzifix: CSU kreuzt Grünen-Pläne
Die Grünen wollen ein generelles Verbot religiöser Symbole an Schulen - Kruzifixe sollen ebenso verbannt werden wie bspw. das Kopftuch. Aus den Reihen der CSU schlägt diesem Vorschlag harsche Kritik entgegen.
Der Parteitagsbeschluss der bayerischen Grünen zum generellen Verbot religiöser Symbole an Schulen stößt bei der CSU auf scharfe Kritik. CSU-Fraktionschef Georg Schmid warf den Grünen vor, damit die religiösen Gefühle der großen Mehrheit der Menschen in Bayern „mit Füßen zu treten“. Mit dem Beschluss rüttele die Partei an den „Grundfesten christlich-abendländischen Kultur“.
Schmid betonte: „Die Grünen haben immer noch nicht begriffen, was eine Gesellschaft zusammenhält. Wer von einem Baum die Wurzeln abtrennt, braucht sich nicht wundern, wenn dieser verdorrt.“ Das Christentum sei das „Wurzelgeflecht unserer Gesellschaft und unserer Werte“. Auch als Folge der Globalisierung suchten die Menschen nach Halt und fänden ihn wieder im Glauben.
CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer sagte „Die Gleichsetzung des Kopftuchs, das ein Symbol der Unterdrückung ist, mit dem Kruzifix ist ein Skandal.“ Christliche Traditionen seien fester Bestandteil der Alltagskultur. Die CSU werde nicht zulassen, „dass die Grünen das Kruzifix aus bayerischen Klassenzimmern verbannen“.
Ähnlich hatte sich zuvor bereits Innenminister Joachim Herrmann (CSU) geäußert. „Die Grünen zeigen hier ein abwegiges Rechtsverständnis. Christliche Symbole gehören zu unserer Kultur und zu unseren Werten“, kritisierte er. Die Gleichsetzung von Kruzifix und Kopftuch sei „geradezu absurd“. Das Kopftuch stehe gegen Gleichberechtigung von Mann und Frau und „damit in Widerspruch zu unserem Werteverständnis“, sagte Herrmann und fügte hinzu: Die grüne Pseudoneutralität zeigt, dass der Kompass fehlt.“
Die Grünen hatten am Sonntag auf ihrer Landesdelegiertenversammlung in Augsburg in ihr Wahlprogramm die Forderung aufgenommen, aus Gründen der Gleichbehandlung alle religiösen Symbole an Schulen zu verbieten.