Kronzeuge Gribkowsky belastet Ecclestone weiter

München – Kronzeuge Gerhard Gribkowsky hat im Korruptionsprozess gegen Bernie Ecclestone den Formel-1-Boss weiter schwer belastet. Am vierten Verhandlungstag vor dem Landgericht München gab der frühere Vorstand der BayernLB an, "die Karotte geschnappt" zu haben, die ihm Ecclestone hingehalten habe.
Konkret ging es um einen angeblichen Bestechungsversuch 2005 in Singapur, bei dem Ecclestone Gribkowsky 80 Millionen Dollar geboten habe. "Die Vereinbarung war: Er kümmert sich um den Verkauf, ich stelle mich nicht quer", sagte Gribkowsky am zweiten Tag seiner Vernehmung. Die 80 Millionen Dollar habe er allerdings nicht angenommen. "Das Angebot war mir zu dubios", sagte Gribkowsky.
Ecclestone hatte Gribkowsky später im Zuge des Verkaufs von Formel-1-Anteilen der BayernLB an den britischen Investor CVC 44 Millionen US-Dollar (32,5 Millionen Euro) gezahlt. Der Brite behauptet, er sei von Gribkowsky erpresst worden. Die Anklage geht von Bestechung aus.